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Stichwort
Paragraf 175
17 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 2
9punkt 06.02.2020 […] über Shoa und Antisemitismus glauben machen, schreibt Monty Ott, Vorsitzender von Keshet Deutschland e.V. auf Zeit Online. Es gab auch widerständige und queere JüdInnen, die allerdings durch den Paragrafen 175 marginalisiert wurden: "Dieses Gesetz war ein Instrument, das Homosexuelle in der öffentlichen Wahrnehmung zu Täter*innen machte. Wenn Jüd*innen also Teil der erst spät entstehenden Erinnerung […] 9punkt 26.09.2019 […] 1969 wurde der Paragraf 175 zwar nicht abgeschafft, zumindest aber liberalisiert. In der Welt erinnert Tilman Krause an die "rabiate Diskriminierung", der Homosexuelle bis dahin noch immer in der Bundesrepublik ausgesetzt waren: "Die Schwulen waren die einzige von den Nazis verfolgte Gruppe, die nach dem Krieg weiter diskriminiert wurde. Das wurde von einem breiten sozialen Konsens getragen, bei dem […] 9punkt 14.09.2019 […] Die wichtigsten Fortschritte für das queere Leben wurden erst nach dem Mauerfall erreicht - und durch den Mauerfall, bringt Jan Feddersen im Tagesspiegel in Erinnerung: "Der Paragraf 175, der seit dem späten 19. Jahrhundert nie einem anderen Zweck diente, als schwule Männer als Objekte des Verfehlten zu skandalisieren und zu missachten, wurde erst 1994 aus dem Strafgesetzbuch getilgt. Und das nur, […] 9punkt 11.06.2019 […] 'auf die Tatsache hinweisen, dass sie Schwangerschaftsabbrüche (...) vornehmen.' Jede weitere Information über diese 'Tatsache' hinaus wird nach wie vor mit Geld- oder Haftstrafe geahndet."
Der Paragraf 175 immerhin wurde irgendwann abgeschafft - genauer: auch erst vor 25 Jahren. Daran erinnert in der taz Martin Reichert: "Erst im Jahr 1994 war es dann endgültig vorbei mit den '175ern', nach 130 Jahren […] 9punkt 04.06.2018 […] Übernahme der Autorenschaft als 'Extremposition' kritisiert."
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich bei Schwulen und Lesben wegen der Verbrechen der Nazis und des auch später noch geltenden Paragrafen 175 entschuldigt. Ok, findet Jan Feddersen in der taz, aber Steinmeier hätte ruhig konkreter werden können: "Was er .. hätte erwähnen müssen, wäre, dass der Paragraph 175 konkret Zehntausende an Opfern […] dass Schwules ein minderer Dreck ist, nicht liebenswert und entwertet gehört." Eigentlich hätte Steinmeier auch erwähnen müssen, dass die Kirchen nach dem Krieg zu den eifrigsten Verteidigern des Paragrafen 175 gehörten, aber dazu sagt Feddersen: "Geschenkt. Wäre historisch triftig gewesen, aber ein Bundespräsident disst keine Religion, eine christliche sowieso nicht."
Außerdem: Auf der Unterzeichnerliste […] 9punkt 04.05.2018 […] . Nun konnte der erzkonservative Katholik seine sittlichen Vorstellungen flächendeckend in der Justiz verbreiten. Bei einer Bundestagsanhörung wandte sich Tröndle 1992 gegen die Abschaffung von Paragraf 175 Strafgesetzbuch, der homosexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe stellte... Vor allem aber kämpfte er gegen eine Liberalisierung der Rechtslage zum Schwangerschaftsabbruch. Tröndle schrieb […] 9punkt 01.07.2017 […] der Autor dieser Zeilen weiß es noch - noch vor gar nicht langer Zeit schwule Männer gar nicht öffentlich werden durften, weil ihnen sonst Ächtung drohte. Und bis Ende der sechziger Jahre galt ein Paragraf 175, der in seiner von den Nazis übernommenen Fassung Tausende von Männern ins Gefängnis brachte - und eine ganze Republik auf Lebensentwürfe einschwor, die nicht schwul oder lesbisch sein durften." […] 9punkt 23.06.2017 […] Vorgestern wurde endlich ein Gesetz zur Rehabilitierung der Opfer des Paragrafen 175 verabschiedet - allerdings eine vergiftete Wiedergutmachung, meint Jan Feddersen in der taz, weil CDU und SPD durchsetzten, dass diese Rehabilitierung nur für Männer gilt, die nicht mit Jugendlichen unter 16 Sex hatten: "Das diene nachträglich dem Jugendschutz. In Wahrheit lugt in dieser großkoalitionären Präzision […] 9punkt 27.05.2017 […] Der Paragraf 175 wurde erst 1969 entschärft und in den Neunzigern abgeschaft. Jetzt will Justizminister Heiko Maas Opfer rehabilitieren. Pepe Egger porträtiert für den Tagesspiegel einige Männer, die noch aufgrund des Paragrafen 175 verurteilt worden sind, zum Beispiel den Elektriker Klaus Born, der sagt, dass er sich erst ab 1973 frei fühlte, weil sein Chef ihm sagte, dass ihn seine Vorstrafe wegen […] wegen Paragraf 175 nicht kümmere: "1973, da war Schwulsein schon seit vier Jahren nicht mehr verboten, vorbestraft war Born noch immer, verurteilt 1963, in einer Verhandlung, 'da waren zwei Schulklassen, da musstest du drüber reden, wie gefährlich wir sind und wie krank, damit wir die nicht anstecken'. Hinterher hatte Born jahrelang keine Arbeit gefunden, 'man war ja schwul', sagt er." […] 9punkt 28.04.2017 […] porträtiert für die taz den Tübinger Wirt Helmut Kress, der Anfang der sechziger Jahre auf Grundlage des Paragrafen 175 ins Zuchthaus gesteckt wurde - als Fünzehnjähriger: "Homosexualität wurde in der Bundesrepublik jener Jahre stärker verfolgt als im heutigen Russland. Schwules war verboten, der Paragraf 175, der in seinem strafrechtlich relevanten Rest erst 1994 mit dem deutsch-deutschen Einigungsvertrag […] 9punkt 25.03.2017 […] Heiko Maas hat einen Gesetzesentwurf zur Rehabilitierung verurteilter Opfer des einstigen Paragrafen 175 vorgelegt, dem das Kabinett zugestimmt hat. Heinrich Schmitz begrüßt das bei den Kolumnisten, findet den Entwurf im Detail allerdings extrem geizig: "Okay sind 3.000 Euro pauschal vorab für jedes Urteil, also für die Verurteilung als solche, unabhängig vom verhängten Strafmaß. Aber 1.500 Euro für […] 9punkt 15.09.2016 […] hinterlässt Ratlosigkeit: Wer ist dieser Müller, und was will er uns sagen? "
tazler Jan Feddersen findet es gut, dass Justizminister Heiko Maaß ein Gesetz zur Rehabilitierung der schwulen Opfer des Paragrafen 175 angekündigt hat. Aber er fürchtet, dass nun alles zu schnell geht: "Am Ende wird es ein Gesetz und eine gewisse Summe Geld geben, um die sich dann lobbyistisch gut aufgestellte queere Bürgerre […] 9punkt 23.07.2016 […] Heute ist in Berlin Christopher Street Day. Bundesjustizminister Heiko Maas macht sich die Forderung nach Rehabilitierung von Opfern des Paragrafen 175 im Tagesspiegel zu eigen und berichtet von einem Treffen mit einem älteren Homosexuellen, der noch nach nach Paragraf 175 ins Gefängnis gesteckt wurde, "in Einzelhaft, damit er angeblich keine anderen Gefangenen mit seinem 'Schwulsein' ansteckte. Heute klingt […] Aber diese Geschichte ist noch nicht beendet, denn die Verurteilungen aufgrund des Paragrafen 175 gelten in Deutschland bis heute. Auch wenn Homosexualität seit Langem legal ist, Klaus Born ist noch immer vorbestraft. Das ist eine Schande für unseren Rechtsstaat, und es ist überfällig, die Opfer des Paragrafen 175 zu rehabilitieren."
Liberation versucht in einigen Artikeln zu reflektieren, welche […] 9punkt 17.05.2016 […]
Jan Feddersen fordert auch im Deutschlandfunk eine Entschuldigung der Politik für die Behandlung schwuler Männer in der frühen Bundesrepublik nach dem bewusst aus der Nazizeit mitgeschleppten Paragrafen 175: "Homosexualität war verboten. Es war eine entwürdigende Zeit für schwule Männer. Die Nachbarn - Denunzianten? Die Eltern - enterbend und Kontakt abbrechend. Arbeitskollegen - gern die 'warmen […] 9punkt 13.05.2016 […] Die geplante Rehabilitierung von schwulen Männern, die noch nach der Nazizeit nach dem Nazi-Paragafen 175 verurteilt werden, ist eine gute Sache, aber sie reicht bei weitem nicht aus, meint Jan Fedder […]