Otto Basil

Wenn das der Führer wüsste

Roman
Cover: Wenn das der Führer wüsste
Milena Verlag, Wien 2010
ISBN 9783852861975
Gebunden, 384 Seiten, 23,90 EUR

Klappentext

Hitler hat gesiegt, die Atombombe fiel nicht auf Hiroshima, sondern auf London. Das Germanische Weltreich ist errichtet. Lediglich der großasiatische Raum wird von den Japanern beherrscht. Berlin ist die Hauptstadt der Macht, die Hauptstadt Deutschlands und damit der halben Welt. Der Papst und der Dalai-Lama werden in einer Kölner neurochirurgischen Klinik gefangen gehalten, von Irland bis zum Ural erheben sich die SS-Ordensburgen, die Zuchtmutterklöster, die Walhallen der Ariosophen, die Napolas und Untermenschenlager. Das ist die Kulisse, als Adolf Hitler stirbt und unter ungeheurem Pomp im Kyffhäuser bestattet wird. Sein Nachfolger heißt Ivo Köpfler (Heil Köpfler!).

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.02.2011

Nazi-Science-Fiction? Aber ja, meint Cornelia Fiedler, die Otto Basils wiederaufgelegte Satire von 1966 als scharfe Anklage gegen das Kontinuum der deutschen Kulturpolitik nach 1945 liest. Nicht ganz ohne ist die Lektüre dennoch. Fiedler muss sich durch das apokalyptische Szenario einer durchnazifizierten Welt kämpfen. Hitler hat den Endsieg möglich gemacht, Führerkult und Rassenwahn allerorten, Zuchtmutterklöster, heideggernde Propaganda im Radio, aber Depressionen sind schlicht verboten. Durch diese schöne Gegend führt die Rezensentin ein Vertreter für nordische Daseinsberatung, ein Roadmovie der besonders finsteren Art, findet Fiedler. Die Längen des Romans nimmt sie hin. Die Detailverliebtheit des Autors nämlich hat zuallererst komische Effekte.
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