Winfried Meyer

Klatt

Hitlers jüdischer Meisteragent gegen Stalin
Cover: Klatt
Metropol Verlag, Berlin 2014
ISBN 9783863312015
Kartoniert, 1287 Seiten, 49,90 EUR

Klappentext

Im Krieg gegen die Sowjetunion von 1941 bis 1945 bezog der Generalstab des deutschen Heeres den Großteil seiner Informationen von einem Agenten, der in der Abwehr als "der Jude Klatt" bekannt war. Der ehemalige Wiener Immobilienmakler Richard Kauder arbeitete unter dem Decknamen Klatt als V-Mann für den militärischen Geheimdienst des NS-Regimes, um sich und seine Mutter vor Verfolgung und Ermordung zu schützen. Winfried Meyer schildert das aufregende Leben Richard Kauders in seinen wechselnden zeitgeschichtlichen Kontexten von der k. u. k.-Monarchie bis zum Österreich des Kalten Krieges. Grundlage für die umfassende Studie sind die Akten der Geheimdienste diverser Staaten. Geklärt wird u. a. die Herkunft von Klatts legendären "Max"-Meldungen, die die deutschen Generalstäbe für kriegswichtig erklärt hatten und nach deren Quellen die Geheimdienste der Alliierten bis weit in die Nachkriegszeit vergeblich fahndeten. Die Meldungen des V-Manns Klatt blieben für sie "eines der größten Rätsel des Krieges".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.11.2015

Dass Geschichtswissenschaft auch im Bereich der Spionageforschung Sinn macht, erfährt Rolf-Dieter Müller durch Winfried Meyers Buch über den Spion Klatt. Beeindruckend findet Müller nicht nur den Umfang des Buches, sondern auch die Rechercheleistung des Historikers, der ihm Licht ins Dämmerlicht von Unwahrheiten und Spekulationen um die Identität und die Funktion des Juden Richard Kauder in der Geheimdienstwelt des Zweiten Weltkriegs bringt. Allein die Ordnung der unterschiedlichen sowjetischen, deutschen und alliierten Quellen scheint Müller Respekt zu verdienen. Nachdem er die Lebensgeschichte Kauders bei Meyer gelesen hat, nimmt ihn die Analyse der Meldungen, mit denen Kauder alias Klatt die Dienste sämtlicher Seiten Trab hielt, sowie der Verhörprotokolle gefangen. Ein farbiger Einblick ins Spionage-Milieu, meint der Rezensent.
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