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Stichwort
Heimat
14 Presseschau-Absätze
9punkt 07.02.2020 […] Auftrag des BKA schätzt hingegen die mögliche Gesamtzahl von Ehrenmorden in Deutschland auf etwa zwölf pro Jahr."
In der NZZ verteidigt der Unternehmer und Autor Hans Widmer das "Grundbedürfnis nach Heimat": "Es ist nicht damit getan, 'America first', AfD, Pegida, Erdogan, Orban, Le Pen zu verachten oder gar zu ächten. Sie als Populisten abzukanzeln und zu meinen, damit sei die Sache erledigt, ist selbst […] Efeu 24.10.2019 […] Herbstsalon des Gorki-Theaters, "De-Heimatize it", denn Heimat ist ein Begriff, mit dem sie nicht mehr spielen mag, seit es in Deutschland ein Heimat-Ministerium gibt: "Wir greifen den politischen Konsens und Diskurs an. Wir kritisieren, dass wir über 'Heimat' reden sollen und nicht darüber, dass ein Einwanderungsgesetz fehlt. Statt über 'Heimat' müssten wir über europäische Flüchtlingspolitik sprechen […] sprechen. Das ist doch die Verbindung von Bayern über Berlin bis Brüssel, dass Menschen, die ihre Heimat verlieren, von Heimat ausgeschlossen werden. Wir wollen auch niemandem sein 'Heimatgefühl' wegnehmen. Das ist auch eher etwas Privates, Intimes fast. Aber es wird Politik damit gemacht, eine Politik des Ausschlusses und der Selektion."
Besprochen werden Tatjana Gürbacas Inszenierung von Mozarts "Don […] Efeu 29.08.2018 […] vielleicht. Ahnung ist die Hauptsache im Leben. Ahnung und Gegenwart." Und als Heimat würde er seinen Wohnort Frankreich nicht bezeichnen: "Das Wort Heimat darf man nicht gebrauchen. ...Mit der Heimat Ideologie zu machen, ist das Schlimmste überhaupt. In Österreich habe ich das erlebt, von Kind auf. Die Ideologie der Heimat ist ein Teil des Nazitums. Mit der Heimaterpressung: 'Du hast kein Heimatgefühl' […] 9punkt 15.06.2018 […] Heimat ist keineswegs ein menschliches Grundbedürfnis, winkt der Kulturtheoretiker Jan Söffner in der NZZ ab, noch heute gebe es Nomaden und auch die Option, heimisch zu werden, sei erst in der jungsteinzeitlichen Revolution entstanden, erklärt er: "Mit dem Ende der letzten Eiszeit wurden überall auf dem Globus Menschen sesshaft, sie begannen Landstriche als die ihren zu betrachten und den Boden zu […] zu beackern. Mit der Option zur Heimat entstand auch diejenige zur Xenophobie. Erst seit der Jungsteinzeit lassen sich Genozide nachweisen."
Der Sozialismus mag gute Absichten haben, vor allem aber bringt er Armut, Korruption und Diktatur hervor, schreibt der katholische Priester und Philosoph Martin Rhonheimer, ebenfalls in der NZZ, mit Blick nach Venezuela, das ihm wie ein "Live-Experiment" der […] 9punkt 22.05.2018 […] darüber reden."
Wie kann Europa für die Menschen zur Heimat werden, fragt sich in der NZZ der Philosoph Otfried Höffe. Ohne ein auch emotionales Zugehörigkeitsgefühl wird es nichts mit der europäischen Bürgerrepublik, warnt er. Die Definition als reiner Aufenthalts- und Schutzort ist ihm dabei zu eng: "Zu einer mehr als nur elementaren Heimat gehört aber ein existenzielles Sichwohlfühlen. Seinetwegen […] 9punkt 28.02.2018 […] zu können, an Kultur teilzuhaben, das sind die Grundgüter. Ob du es im selben Grad wie jemand anders hast, ist wirklich nebensächlich."
In der NZZ schaut Paul Jandl auf seine Familie und denkt über Heimat nach: "Die Familie meines Vaters war immer da, wo sie herkam. Im Familiengrab des kleinstädtischen Friedhofs liegt man Schicht auf Schicht. Der durch Titel belegte Aufstieg ist in einen Stein graviert […] Efeu 02.01.2018 […] Sie tun es mit den Möglichkeiten der Literatur, ohne Separatismus, ohne Ressentiments. Die neuen Heimatromane kehren das Prinzip des Bildungsromans um. Heimat ist in ihnen nicht mehr ein Ort, von dem man auszieht, um die Welt zu erkunden. Die Heimat kommt abhanden, ohne dass etwas gewonnen wäre. Die Helden kehren zurück in die Provinz, in der sie eigentlich nichts verloren haben."
Hannah Lühmann rollt […] betrachten."
Es mangelt Europa an Heimatgefühl, schreibt Karin Janker in der SZ. Am ehesten finde man es noch bei den Flüchtlingen, die alles hinter sich lassen, um nach Europa zu kommen: "Das Narrativ Heimat bedarf ständiger Fortschreibung. Und zwar nicht nur in der Politik, sondern auch in Büchern, Filmen, Schulen, Zeitungen. Romane wie etwa 'Altes Land' von Dörte Hansen oder 'Der Fuchs' von Nis-Momme […] Efeu 29.12.2017 […] Die SZ beginnt eine neue Textreihe über Heimat. Den Auftakt macht der in den Achtzigern in Sri Lanka geborene, nach seiner Flucht in Deutschland aufgewachsene Schriftsteller Senthuran Varatharajah mit einem Essay über seine Position in Deutschland und sein Verhältnis zur deutschen Sprache, die er zunächst bei den Zeugen Jehovas als religiös aufgeladene erlebt hat. "Wenn ich Deutsch spreche, führt das […] 9punkt 23.12.2017 […] Menschenbild im Islam."
Gegen die Zumutungen der Moderne reagieren die Deutschen mit einer Beschwörung der Heimat, stellt Gustav Seibt in der SZ fest, das geht sein dem 19. Jahrhundert so, als in den Städten die Industrialisierung tobte und die Literatur sich nach der Dorfgemeinschaft sehnte: "Die Heimat ist also größer als die Familie und kleiner als das Vaterland. Damit beschreibt sie eine Sphäre von […] eine weitere spezifisch deutsche Unterscheidung. 'Heimat' wird so zu einer eigentümlich vorpolitischen Sphäre, die mit allerlei Gefühls- und Erinnerungswerten aufgeladen wird. Dieser zunächst so unpolitisch wirkende Raum aber ist eben doch politisierbar, und dann können gute Gefühle giftig werden. Wer die Nation der Staatsbürger organisch aus Heimat und Gemeinschaft erwachsen lässt, überträgt die Forderung […] 9punkt 09.10.2017 […] "Verstehen und verstanden werden - das ist Heimat", sagte der Bundespräsident letzte Woche in seiner Rede zur Deutschen Einheit. Arno Widmann möchte in der FR gern widersprechen: "Bei der Diskussion um Heimat geht es immer darum: Ist die Heimat der Ort, aus dem wir kommen oder ist es der, zu dem wir wollen oder der, den wir dazu machen? Wer festhalten möchte an der Herkunft, der misstraut der Zukunft […] 9punkt 07.07.2017 […] Washington Post Trumps Rede - nämlich vor allem als Unterstützung der nationalkonservativen Kräfte in Polen.
In der NZZ denkt Thea Dorn darüber nach, was in einer Einwanderungsgesellschaft der Begriff Heimat bedeutet. Etwa abgegriffen ist er ja schon, meint sie, aber ohne kommt man auch nicht aus. Die freiheitlich-rechtsstaatliche Grundordnung sei jedenfalls kein Ersatz: "Die Aporien der Einwanderungs […] 9punkt 26.04.2017 […] Im Freitag setzt sich Leander F. Badura mit dem "Blockwartdenken" einer angeblichen Linken auseinander, die permanent nach Spuren "kulturelle Aneignung" und Zurschaustellung "weißer Privilegien" fahnd […] Magazinrundschau 04.03.2017 […] Der seit vielen Jahren auf der Flucht lebende Schriftsteller Horacio Castellanos Moya aus El Salvador spricht im Interview mit Caterina Morbiato von der Universal-Wochenendbeilage Confabulario über da […] Magazinrundschau 09.10.2016 […] den Begriff der Heimat: "Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich mich seit dem Ende meiner Kindheit überhaupt irgendwo zuhause fühlte. Vielleicht ist das bei der offenen Version des erwachsenen Menschen etwas Natürliches, allerdings gibt viele Glückskinder, bei denen die Fähigkeit, sich zuhause zu fühlen, erhalten bleibt. Ich bin kein Glückskind. Doch ich kann erzählen, was Heimat in ihren Fällen […] oder dort zuhause zu fühlen. Der Betreffende muss vielmehr gegenüber tausenden von Dingen blind sein und sich von der Kenntnisnahme von tausenden Dingen fernhalten, zum Beispiel wie instabil diese Heimat ist. Die Instabilität ist evident, die Anhänglichkeit dagegen ist bewegend." […]