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Stichwort
Amanda Gorman
15 Presseschau-Absätze
Efeu 06.03.2021 […] könnte das Jahr 1991 gewesen sein.
Ich wusch mir das Gesicht, gebeugt über die Badewanne,
und ein Gedanke durchströmte mich - es wird Krieg geben!"
Im Streit um die niederländische Übersetzung von Amanda Gormans Gedichten (unser Resümee) sieht Mara Delius in der Literarischen Welt einen Paradigmenwechsel, zumal mit Blick auf die von einem Dreierteam in Angriff genommene Übersetzung ins Deutsche: "Warum […] Efeu 05.03.2021 […] Premierminister Viktor Orbán zu Wort und sagte, die Ungarn seien gegenüber Homosexuellen tolerant, solange die rote Linie nicht überschritten werde: 'Lasst unsere Kinder in Ruhe!'"
Die Geschichte von Amanda Gorman erinnert Caroline Fetscher im Tagesspiegel (leider nicht online) an Albert Camus. Denn auch Gorman kommt aus einfachen Verhältnissen und kam durch ein Stipendium an eine gute Schule. Camus benutzte […] Efeu 04.03.2021 […] "was wirkt wie eine konsequente Fortsetzung der aktivistischen Avantgarden, läuft im Fall Amanda Gorman auf eine Entmündigung hinaus" und "letztlich trifft es auch Amanda Gorman, die - ungefragt - dazu verurteilt wird, vor allem als Schwarze wahrgenommen zu werden. Dass ihre Poesie sich aus schwarzen amerikanischen Traditionen speist, war schon beim Vortrag während der Amtseinführung von Joe Biden […] Nachdem ein Streit um die niederländische Übersetzung von Amanda Gormans Gedichten entbrannt ist (unser Resümee), diskutiert das Feuilleton über Fragen der Legitimität von Übersetzung. Catrin Lorch betrachtet den Fall in der SZ aus Perspektive der Quotierungen im Kunstbetrieb, die die Entdeckung und Diskussion heute geschätzter Künstlerinnen und Künstler überhaupt erst möglich gemacht hatte. Doch "was […] Efeu 02.03.2021 […] deren Hauptfigur in ihrem Roman "Adas Raum" sich zeitweise als Jüdin in einem KZ wiederfindet, sah sich in den Niederlanden die Dichterin Marieke Lucas Rijneveld, die - auf Wunsch der Autorin - Amanda Gorman ins Niederländische übersetzen sollte, einem derartigen Shitstorm ausgesetzt, dass sie dankend verzichtete, berichtet Alison Flood im Guardian: "Die Journalistin und Aktivistin Janice Deul führte […] Efeu 12.02.2021 […] In einem Essay für Geschichte der Gegenwart kommt Christine Lötscher nochmal auf Amanda Gorman und die Diskussion um deren Auftritt beim US-Kapitol zu sprechen. Löscher fragt sich, "warum Gormans Einstehen für die emanzipatorische Kraft des ästhetischen Raumes von einer Diskussion um die außerliterarische Legitimation von Literatur überlagert wird." In den Debatten darum, ob Gormans Gedicht zu suggestiv […] Warnungen ans vermeintlich unreife Publikum vor Lesesucht an, zugleich werde Kinder- und Jugendliteratur aber selten unter ästhetischen Kriterien diskutiert, sondern fast immer thematisch. "Auch Amanda Gorman hat ihre Stimme nicht nur deshalb entdeckt, weil sie mit Büchern in Kontakt kam, in denen die Protagonistinnen schwarze Mädchen und Frauen waren, die in ähnlichen Verhältnissen aufwuchsen wie sie […] die sie sich zu eigen machen und transformieren konnte. Die Frage, wie politisch Literatur sein muss oder darf, ist falsch gestellt. Sie ist, wie die emanzipatorische Geschichte der Lyrikerin Amanda Gorman exemplarisch zeigt, immer schon politisch."
Außerdem: Für die FR spricht Claus-Jürgen Göpfert mit der Schriftstellerin Eva Demski. In den "Actionszenen der Weltliteratur" erinnert Marc Reichwein […] Efeu 11.02.2021 […] Programm eine Metapher fände, die verändert, wie wir die Welt sehen, so wie Proust oder Nabokov das konnten. Dann wäre das sehr kreativ.'"
Weitere Artikel: Auf 54books erklärt Marcel Inhoff, warum Amanda Gorman die amerikanische Dichterin der Stunde ist. Für die FAZ reißt Simon Strauß in Gedanken nach Recanati in Leopardis Bibliothek.
Besprochen werden unter anderem Ursula K. Le Guins Essayband "Am Anfang […] Efeu 09.02.2021 […] und sie egalitärer machen."
Mit ihrem Auftritt beim Superbowl hat Amanda Gorman sich so kurz nach ihrer Rezitation bei Joe Bidens Inauguration vielleicht nicht unbedingt einen Gefallen getan, meint Jörg Häntzschel in der SZ: Unter Rückgriff auf Kriegsmetaphern schwärmte sie von den Helden im Alltag der Pandemie: "Müsste Amanda Gorman als 'inaugural poet' ex officio nicht genug Sprachsensibilität besitzen […] Efeu 04.02.2021 […] vielversprechende junge Autorin Volha Hapeyeva zieht es nach München. Journalist:innen sind in noch größerem Maße betroffen."
Pauline Voss von der NZZ sieht in den begeisterten Berichten über Amanda Gormans Kapitolauftritt ein Symptom des Wandels in der Literaturkritik: "Politik als Maßstab für Poesie: Hier zeigt sich eine Verschiebung in der Bewertung von Kunst." Dabei bediene Gorman mit ihren "absoluten […] Efeu 02.02.2021 […] Die Leipziger Buchmesse könnte einen Lyrikpreis gut vertragen, meint Gerrit Bartels im Tagesspiegel nach Amanda Gormans weltweit Aufsehen erregendem Auftritt am Kapitol. Paul Jandl berichtet in der NZZ, mit welchem Einfallsreichtum sich Literaturhäuser über die Coronazeit retten. Für die SZ beugt sich Gerhard Matzig über die vom Designer Michele De Lucchi neu gestaltete "Harry Potter"-Ausgaben, die […] Efeu 30.01.2021 […] Talkformat nach dem kaum anderen träge durch den Äther schleppt, gestalten Bücher Öffentlichkeit oder lösen Regierungskrisen aus, und Lyrikerinnen stellen Präsidenten in den Schatten."
Apropos: Amanda Gormans Kapitol-Gedicht "The Hills we Climb" funktioniere im Vortrag besser als beim Lesen, meint die Dichterin Nora Gomringer im Freitag. Das passe auch gut zu Gormans sorgfältig gestalteten Webpräsenz: […] Efeu 25.01.2021 […] "Dieses Pathos, diese frömmelnde Selbstergriffenheit!", mit solchen Worten hätte man die junge Dichterin Amanda Gorman wohl aus deutschen Schreibschulen belegt, meint Felix Stephan in der SZ. Doch im Kontext der amerinanischen Geschichte bediene Gormans Auftritt alles andere als naives Pathos, meint er, vielmehr zitiere sie "eine Sprache, die in den schwarzen Kirchengemeinden im Süden als eine Art […] Efeu 22.01.2021 […] Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Amanda Gorman (@amandascgorman)
Die Feuilletons liegen der Dichterin Amanda Gorman zu Füßen, die mit ihrer fünfminütigen Rezitation ihres Gedichts "The Hill we Climb" (unser erstes Resümee) nahezu der kompletten Biden-Inauguration die Show gestohlen hat. "A star is born", jubelt im Tagesspiegel Rüdiger Schaper, den bei Gormans Auftritt […] Efeu 22.01.2021 […] man da nicht alles plaudern: "Über Lady Gagas ungefähr einen Wahlbezirk breite Haute-Couture-Kombi von Schiaparelli, inklusive der großen goldenen Friedenstaube mit dem Ölzweig im Schnabel. Über Amanda Gorman, die ein Gedicht zu Bidens Amtseinführung darbot und dazu einen knallroten, überdimensionierten Haarreifen trug, der wie eine Krone wirkte - oder wie ein Zitat jener Pillbox-Hüte, die Jackie Kennedys […] 9punkt 21.01.2021 […] weitem am meisten retweetete Moment der gestrigen Amtseinführung Joe Bidens ist die Rezitation eines patriotischen Großgedichts der sehr jungen Lyrikerin Amanda Gorman - das wir selbstverständlich in efeu in der Rubrik Literatur einbinden. "Amanda Gorman fängt den Moment in Versen ein", schreibt Alexandra Alter in der New York Times.
Eines der am meisten retweeteten Bilder von der Inauguration war allerdings […] Efeu 21.01.2021 […] new dawn blooms as we free it, for there is always light if only we're brave enough to see it, if only we're brave enough to be it."
Was für ein Gänsehautmoment gestern, als die junge Dichterin Amanda Gorman gestern auf dem Kapitol, wo vor zwei Wochen noch marodierende Rechtsextreme die Tore stürmten, zur friedlichen Amtsübergabe an Joe Biden ihr inaugural poem "The Hills we Climb" (hier der Volltext) […]
Das Gedicht sollte den Akzent auf Versöhnung legen, schrieb Benno Schirrmeister gestern in der taz noch im Vorfeld der Inauguration: "Aber durch die Berufung der intersektionalen Aktivistin Amanda Gorman als Inaugural-Poet macht Bidens Team klar,dass Versöhnung nicht Harmoniesülze bedeutet. ... Das Team Biden hätte eine bequemere Wahl treffen können, aber keine schlauere. Denn so eine Inaugural […]