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Stichwort
Die Zeit
23 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 2
9punkt 03.08.2023 […] Die Print-Zeit erspart ihren Lesern heute jeden Hinweis auf ihre Relotius-Affäre und überlässt die Aufarbeitung des Fabian Wolff dem Proletariat aus der Online-Garage. Die eigentlich Frage hat die Zeit aber auch nach ihrem Faktencheck zu Wolff noch nicht beantwortet, findet Lukas Pazzini im Perlentaucher: " Was hat Zeit online in diesem Autor gesehen, das diesen Riesenartikel gerechtfertigt hätte? […] es indes wie mit dem Tango. Es braucht mindestens zwei dafür: einen, der betrügt, und einen weiteren, der sich betrügen lässt", schreibt in der NZZ Johannes C. Bockenheimer, der sich wundert, dass die Zeit in ihrem Faktencheck Wolff sozusagen immer noch die Treue hält: "Geholfen hat dabei, dass seine Sätze mit ihren popkulturellen Anspielungen und Versatzstücken aus dem Philosophie-Grundseminar eleganter […] gewohnt ist. Doch wer den semantischen Kitsch beiseitewischte, verstand sehr genau, welche Botschaft sich hinter Wolffs Chiffren verbarg: Der jüdische Staat ist und bleibt der Deutschen Unglück." Dass die Zeit einem gewissen Reiz der Texte Wolffs erlegen ist, ist für Claudius Seidl in der FAZ ja noch irgendwie verständlich: "Dass diese Redaktion erklärte, sie habe den Artikel 'einem Faktencheck unterzogen' […]
9punkt 12.05.2022 […] Wahrheit gehört schließlich auch, dass die Zeit im Juni 2021 einen Namensbeitrag von Wladimir Putin veröffentlicht hat. Eine Entscheidung, die schon damals in der Redaktion heftig umstritten war und sich jetzt in der Rückschau als absolutes No-Go erweist." Hier das Resümee der Perlentaucher zu Putins Äußerungen in der Zeit.
Die Feuilletons haben sich die Zeit-Autoren nicht angesehen. In jener Nummer […] Selbstkritisch gehen Anna Lea Jakobs und Heinrich Wefing für die Zeit die Berichterstattung einiger Leitmedien in Deutschland zu Putin in den Jahren seit 2014 durch. Es gab durchaus hellsichtige Warnungen, aber auch Schwachstellen - Angela Merkel kritisierte man, so lange sie im Amt war, eher wenig. Die großkopferten Kommentatoren lagen öfter falsch als die Journalisten vor Ort: "Liest man die Texte […] Texte von damals, fällt auf, dass gerade die Korrespondentinnen und Korrespondenten in ihrer Einschätzung Putins richtig lagen." Die Zeit selbst drapierte wie üblich beide Standpunkte zum Thema adrett in "Pro & Contras". Auch die aller-allergroßkopferten schrieben in der Zeit. Helmut Schmidt, den sich das Institut zum Herausgeber gemacht hatte, bezweifelte, dass die Ukraine existiert und bezeichnete lieber […]