Heike Kleffner (Hg.), Matthias Meisner (Hg.)

Fehlender Mindestabstand

Die Coronakrise und die Netzwerke der Demokratiefeinde
Cover: Fehlender Mindestabstand
Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2021
ISBN 9783451390371
Kartoniert, 352 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

In den Anti-Corona-Protesten wurde deutlich, wie tief inzwischen die Skepsis gegenüber parlamentarischer Demokratie und wissenschaftlichen Erkenntnissen in ganz unterschiedlichen Teilen der Bevölkerung verankert ist: Impfgegner, Klimawandelleugner, Verschwörungstheoretiker, Reichsbürger und Neonazis marschieren nebeneinander - ohne Abstand. Dieses Buch analysiert das Phänomen einer erschreckend breiten Allianz: von neuen und alten Feinden einer aufgeklärten Gesellschaft und des demokratischen Rechtsstaats. Dabei werden auch Entwicklungen in Frankreich, den USA oder Österreich in den Blick genommen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 22.05.2021

Auch für diejenigen, die nicht mehr von der rechten Schlagseite der Querdenker-Bewegung überzeugt werden müssen, hält Heike Kleffners und Matthias Meisners Sammelband noch eine Stärkung des "politischen Immunsystems" bereit, meint Rezensent Stephan Hebel: Schmerzhaft deutlich macht ihm der Band die Gefahren, die die aktuelle Nähe Corona-leugnender Antihaltung zum Rechtsextremismus birgt. Nach zahlreichen aufschlussreichen Beiträgen wie zum Zusammenhang von esoterischen und faschistischen Ansichten, aktuellen Vergleichen mit Sophie Scholl in den sozialen Medien oder zur Situation Frankreich, Österreich oder Tschechien freut sich der Rezensent vor allem über den abschließenden Beitrag von Andreas Wulf, der zeige, dass linke Kritik an staatlicher Kontrolle wichtig und möglich ist, ohne in rechte Gefilde abzurutschen. Dass die HerausgeberInnen sich zudem zu Meinungsverschiedenheiten bekennen, spricht in Hebels Augen ebenfalls für die Qualität dieses Bands.