Markus A. Weingardt

Deutsche Israel- und Nahostpolitik

Die Geschichte einer Gratwanderung seit 1949
Cover: Deutsche Israel- und Nahostpolitik
Campus Verlag, Frankfurt am Main 2002
ISBN 9783593371092
Kartoniert, 504 Seiten, 49,90 EUR

Klappentext

Von Adenauer bis Fischer - in der Israel- und Nahostpolitik kulminieren zentrale Konflikte deutscher Außenpolitik, nicht zuletzt geprägt vom Verhältnis der Deutschen zu den Juden und zu Israel nach dem Holocaust. Der Autor legt die erste Gesamtdarstellung der deutschen Israelpolitik vor und zeigt, dass sie stets ein Balanceakt zwischen Moral und Realpolitik, zwischen Vergangenheit und Gegenwart war.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.04.2003

Für ein verdienstvolles Unterfangen hält Sven Olaf Berggötz diese umfassende und minutiöse Schilderung der deutschen Nahost-Politik. Überzeugen mag ihn Markus Weingardt mit seiner Studie jedoch nur bedingt. Inhaltlich mag sich der Rezensent nicht festlegen, lässt aber erkennen, dass Weingardts Sympathie eher Willy Brandts "feinfühliger Aufmerksamkeit" gilt als Helmut Schmidts "kühlem Pragmatismus". So moniert Rezensent Berggötz vor allem eine Reihe formaler und methodischer Schwächen, etwa Detailverliebtheit und Redundanz, ein schlechtes Lektorat und einen in die Irre führenden Titel (um Nahostpolitik gehe es kaum). Und überhaupt nicht beeindrcukt hat den Rezensenten, dass Weingardt "souverän auf die Arbeit in Archiven verzichtet" hat, wie er meint, und stattdessen lediglich aus zweiter Hand zitiere.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.01.2003

Julia Brauch ist sehr angetan von dem Buch, das die deutsche Israel- und Nahostpolitik von der Adenauer-Ära bis heute untersucht. Sie preist es als besonderes "Verdienst" des Autors, dass er diesen Teil der bundesrepublikanischen Entwicklung nicht anhand von Einzelpersönlichkeiten, sondern mit "systematischem Zugriff" erzählt. Sie attestiert Weingardt, sich "grobkörniger Interpretationen", wie der, der Konflikt zwischen Israel und Palästina gründe in der Entstehung des Staates Israel und sei damit direkte Folge Hitler-Deutschlands, zu entledigen und lobt deshalb besonders die "gelungene Einführung" in die Vorgeschichte des Nahostkonflikt. Einzig, dass der Autor das "halb- und nichtstaatliche Beziehungsgeflecht" zwischen Israel und Deutschland zwar als wichtig, jedoch nicht als "integralen Bestandteil" der bilateralen Beziehungen sieht, kann die Rezensenten nicht recht "nachvollziehen", dies bleibt aber ihre einzige Kritik an diesem Buch.
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