Xavier de Maistre

Die Reise um mein Zimmer

Roman
Cover: Die Reise um mein Zimmer
Aufbau Verlag, Berlin 2011
ISBN 9783351033477
Gebunden, 172 Seiten, 16,95 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Eva Mayer. Als Xavier de Maistre wegen eines Duells zu einem längeren Arrest verurteilt wird, vertreibt er sich die Zeit mit der ersten Niederschrift der "Reise um mein Zimmer". Wie entgeht er der Langeweile? Er erklärt sein Zimmer zur ganzen Welt und macht sich auf die Reise. Was er dabei erforscht, sind nicht nur die Gegenstände im Raum, die seine Route markieren. Er entdeckt deren Geschichte und mit ihr seine Vergangenheit, begegnet Vertrautem, Unvermutetem und erobert einen wundersamen Kontinent aus Realität und Imagination. Dass eine solche Reise gefährlich und erholsam, melancholisch und überaus amüsant ist, dass sie mehrere Wochen oder nur eine Nacht dauern kann - all das zeigt dieses kunstfertige Plädoyer für die Phantasie.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.03.2011

Burkhard Müller hat mit Xavier de Maistres Bericht von einem 42 Tage währenden Zimmerarrest im Jahr 1790 als das Zeugnis einer in "Entmachtung" begriffenen Klasse gelesen, wobei ihn die "innere Haltung" und die Welthaltigkeit sehr fasziniert haben. Wegen eines verbotenen Duells hat der Aristokrat Ausgangsverbot und begibt sich auf eine Reise durch sein Zimmer, dem er dreißig Jahre später sogar noch eine "Nächtliche Entdeckungsreise" durch sein Zimmer hinterherschickte, die auch in diesem Band enthalten ist, wie der Rezensent wissen lässt. Als besonders tiefsinnigen Metaphysiker oder "Denker" präsentiert sich De Maistre zwar nicht, räumt Müller ein. Dafür aber lässt er sich von der lebendigen Erfahrung und der Bereitschaft, "auf sein Gegenüber einzugehen", sehr einnehmen. Ein Kommentar und ein Nachwort allerdings wären in seinen Augen hilfreich gewesen, um den historischen Abstand zu überbrücken.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.03.2011

Als Xavier de Maistre nach einem Duell zu 6 Wochen Arrest verurteilt wurde, setzte er sich hin und betrachtete sein Zimmer. Nicht unbestimmt schweifend, sondern ordnend, so die Rezensentin Anja Hirsch in ihrer kurzen Kritik. Dieser Blick, der das Vertraute als etwas Fremdes betrachtet, hat eine regelrechte "Poetik der Entschleunigung" ausglöst, so Hirsch. Sie nennt Franz Hessel und Wilhelm Genazino als inspirierte Nachfolger. Ein Klassiker also, dem der Verlag Illustrationen und eine kurze Biografie, aber leider kein Nachwort beigefügt hat, wie Hirsch bedauert.
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