Bernhard Fetz, Direktor des Österreichischen Literaturarchivs,
möchte eine Lanze brechen für
Hermann Broch, den meist unterschätzten
Autor der österreichischen Moderne: "In seinem in der Einschätzung Thomas Bernhards besten Buch, im 'Esch'-Teil der in den Jahren 1931/32 erschienenen 'Schlafwandler'-Trilogie, verzweifelt der Buchhalter Esch über der Tatsache, dass in der Welt die Rechnungen nicht ebenso glatt aufgehen wie in den Kontobüchern. Die
reibungslose Buchführung gelang auch dem von den Nazis ins Exil getriebenen Autor nicht. Vieles blieb Fragment, und die literarische Produktion, darunter eines der kühnsten literarischen Experimente in der Geschichte der modernen Literatur, der Roman
'Der Tod des Vergil', wurde von zunehmenden Zweifeln begleitet. Doch genau das macht diesen Schriftsteller so faszinierend."