Doch, es gibt noch Fairplay in Britannien. Der Runnymede Trust half 1997 mit seinem Bericht "Islamophobia: A Challenge for Us All", den Begriff der "
Islamophobie" einzuführen, der dann nach dem 11. September eine ungeahnten Aufstieg erlebte. Nun legt die Organisation eine neue Fassung des Berichts vor - und bat Malik, in einem Kapitel
seine Kritik an diesem Begriff zusammenzufassen. Dieses Kapitel
veröffentlicht er in seinem Blog. Er betont wie schon so oft, dass "Fanatismus und Hate Speech bekämpft werden müssen, aber vor allem auf einer politischen und moralischen Ebene, und nicht durch eine Gesetzgebung, die die Redefreiheit einschränkt". Gegen die auch von immer mehr Linken geforderten
Sprechverbote setzt er die Erfahrung, dass Verbote meist auf eine
Macht verweisen: "'Du darfst das nicht sagen' ist allzu häufig die Antwort der
Machthabenden auf jene, die sie in Frage stellen. Zu akzeptieren, dass bestimmte Dinge nicht gesagt werden dürfen, heißt zu akzeptieren, dass bestimmte Formationen der Macht
nicht in Frage gestellt werden dürfen. Die Bedeutung der Redefreiheit liegt gerade darin, dass sie die
Idee von Tabuzonen in Frage stellt. Darum ist sie nicht nur in der Praxis der Demokratie wesentlich, sondern gerade für Gruppen, die an dem demokratischen Prozess bisher nicht teil hatten und deren Stimmen zum Beispiel aus Rassismus zum Schweigen gebracht wurden."