Klappentext
Die Städte wandeln sich vom Produktionsstandort zur Erlebnislandschaft. Aber nicht mehr alle Bürgerinnen und Bürger sollen von diesen neuen Freizeitparks und Shopping Malls profitieren. Das garantieren Bürgerwehren und private Sicherheitsdienste. Innere Sicherheit und Stadtentwicklung: Welches Bild von der Stadt der Zukunft zeichnet sich ab, wenn beide Themen zusammengedacht werden?
Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 15.03.2000
"Ein zentrales Handbuch für den Widerstreit", lobt Jochen Becker den Band. Die Autoren, die an der "Innenstadtaktion gegen Privatisierung , Ausgrenzung und Sicherheitswahn" mitarbeiten, zeichnen nach Becker ein verheerendes Bild der neoliberalen Stadtentwicklung: Von der "Integrationsmaschine" Stadt zur "lebensberuhigten Zone" , in der private Sicherheitsdienste unnachgiebig für ungestörten Konsum sorgen. Die Autoren, schreibt Becker, durchleuchten dabei in einzelnen Kapiteln die Schattenseiten der "marktförmigen Regulation städtischer Politik". So schaffe die bauliche Umgestaltung der Innenstädte (Errichtung neuer Einkaufszentren) immer größere, privatwirtschaftlich kontrollierte Stadtzonen, die nur den Konsumenten in ihrem Bereich duldeten. Selbst die Politik unterwerfe sich zunehmend Marktmechanismen. So weiche die "sozialräumliche Gerechtigkeit", immerhin Grundlage des Länderfinanzausgleichs, zunehmend einer "Konkurrenz der Regionen". Vorbild der neuen Stadtpolitik in Deutschland sei New York mit seiner "zero tolerance"-Politik. Becker lobt den "angenehm nichtwissenschaftlichen Ton" des Handbuchs und die "poppigen Kapitelüberschriften".
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