Thomas L. Friedman

Was zu tun ist

Eine Agenda für das 21. Jahrhundert
Cover: Was zu tun ist
Suhrkamp Verlag, Franfkurt am Main 2008
ISBN 9783518420584
Gebunden, 543 Seiten, 24,80 EUR

Klappentext

In seinem Weltbestseller "Die Welt ist flach" zeigt Thomas Friedman die positiven und produktiven Folgen der Globalisierung. In seinem neuen Buch diagnostiziert Friedman die äußerst gefährlichen Folgen dieser Entwicklung: Die globale Erwärmung und das gewaltige Wachstum der Erdbevölkerung haben die gesamte Menschheit in ein neues Zeitalter versetzt, in das "Zeitalter der Energie und des Klimas". Dieses wird dominiert von Konflikten, deren Lösung für das Überleben der Menschen entscheidend ist. Im Gefolge der wachsenden Nachfrage nach immer knapperen Energie- und Rohstoffvorräten können kriegerische Auseinandersetzungen alltäglich werden; vernichtet der verheerende Klimawandel die Überlebensbedingungen großer Bevölkerungsgruppen, sind als Konsequenz einer neuen Armutskluft zwischen Energiebesitzern und Energiehabenichtsen riesige Migrationsströme unausweichlich.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.03.2009

Zwiespältig scheint Thomas Leuchtenmüller dieses Buch des Pulitzerpreisträgers Thomas L. Friedman, das eine ökologische Agenda für das 21. Jahrhundert entwirft. Dabei findet er darin eine ganze Reihe von guten Gedanken und Ideen zu Problemen wie den knapp werdenden Energie- und Rohstoffvorräten, den Klimawandel, den Rückgang der Artenvielfalt und so weiter, sowohl im Blick auf die Entstehung dieser Schwierigkeiten als auch auf mögliche Lösungen. Allerdings hält er dem Autor vor, oft, wenn es spannend wird und man "überzeugende Argumente" erwartet, auf Dritte zu verweisen, die sich zu diesem Thema bereits geäußert haben. "So sind auch viele Weisheiten, die der weitgereiste Reporter von sich gibt", moniert der Rezensent, "lediglich geliehen." Die Versuche Friedmanns, eigene Metaphern zu prägen oder Plakatives zu formulieren, hält Leuchtenmüller dagegen für "meist grandios" misslungen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 11.02.2009

Für den Geschmack des Rezensenten Christian Schlüter kommen Thomas L. Friedmans Vorschläge, wie das Amerika der Zukunft aussehen sollte, reichlich "selbstgefällig" daher. Und die betonte Lässigkeit, mit der der umherjettende Publizist, Korrespondent und Kommentator der New York Times seine Überlegungen darlegt, ist, zumal für europäische Ohren, gewöhnungsbedürftig, meint Schlüter. Ohnehin glaubt er, dass das Buch, das zunächst eine sehr negative Bestandsaufnahme amerikanischer Politik bzw. Politiker unternimmt, ehe es sich für eine "grüne Revolution" stark macht, sich vor allem an ein amerikanisches Lesepublikum richtet. Angesichts des "religiös-missionarischen Pathos", das nicht nur aus dem Vorschlag einer versuchsweisen Öko-Diktatur für einen Tag spreche, gruselt es den Rezensenten offensichtlich. Er stellt skeptisch fest, dass die moralischen Appelle Friedmans stets im Rahmen "strategischer Erwägungen" bleiben. Schlüter ist das alles ein bisschen des Guten zuviel, aber, bekennt er, etwas von der "Begeisterung und Leidenschaft", die aus Friedmans Buch sprechen, wäre auch hierzulande nicht verkehrt.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 15.01.2009

In höchsten Tönen lobt Rezensentin Elisabeth von Thadden diesen amerikanischen Aufruf zu einer ökologischen Revolution, denn sie ist aus ihrer Sicht nicht nur ausgesprochen mitreißend und lesbar verfasst, sondern begeistert sie auch durch suggestive Bewegungen zwischen Ermutigung und Illusionslosigkeit, mit der sich das Buch der sonst üblichen Ratgeberrhetorik entgegenwirft. Auch die Energieverschwendungsbilanz, die der amerikanische Starkolumnist seinen Rettungsforderungen vorangestellt hat, lassen die Rezensentin schaudern, weshalb das Buch aus ihrer Sicht jeden aufrütteln müsste, der noch nicht vollends ?politisch ermattet? sei. Aber auch die zutiefst demokratische Vielstimmigkeit, mit der das Buch seine Vorschläge und Veränderungsforderungen unterbreitet, nehmen die Rezensentin sehr für dieses Manifest für eine Energiewende ein.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.01.2009

Nicht weniger als eine Handlungsanleitung für eine "grüne Weltrevolution" hat der Kolumnist der New York Times Thomas L. Friedman verfasst, stellt Michael Bauchmüller anerkennend fest. Er benennt den weltweiten Wettbewerb um Wohlstand, gestiegene Bedürfnisse neuer Wirtschaftsmächte, Bevölkerungswachstum und Klimakatastrophe als Faktoren einer ökologischen wie ökonomischen Krise. Der ungebremste "Monstertruck" der Weltwirtschaft, so Friedmans "drastisches" Bild, könne jedoch durch eine systematische Umgestaltung der Wirtschafts- und Energiepolitik "mit Intelligenz, Technologie und Vernetzung" aufgehalten werden. Dabei wende sich der liberale Autor keineswegs gegen Profit und Wachstum, sondern möchte sie vielmehr intelligent nutzbar machen und sieht als mögliche Protagonisten seiner "Revolution" vor allem amerikanische Unternehmer und die (neue) amerikanische Regierung, die die strukturellen Voraussetzungen dafür schaffen könne. Und Amerika, so die These Friedmans, sei in der Lage, eine weltweite Führungsrolle im Bereich der sauberen Energie und des Naturschutzes zu übernehmen. Friedmans "lesenswertes" Buch sei weder sehr wissenschaftlich noch vollständig, so Bauchmüllers Fazit, komme aber als "Appell an Amerikas Schaffenskraft und an seine Wandlungsfähigkeit" zur richtigen Zeit.
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