Steven Pinker

Aufklärung jetzt

Für Vernunft, Wissenschaft, Humanismus und Fortschritt. Eine Verteidigung
Cover: Aufklärung jetzt
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2018
ISBN 9783100022059
Gebunden, 736 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Martina Wiese. Eine leidenschaftliche Antithese zum üblichen Kulturpessimismus und ein engagierter Widerspruch zu dem weitverbreiteten Gefühl, dass die Moderne dem Untergang geweiht ist. Hass, Populismus und Unvernunft regieren die Welt, Wissenschaftsfeindlichkeit macht sich breit, Wahrheit gibt es nicht mehr: Wer die Schlagzeilen von heute liest, könnte so denken. Doch Steven Pinker zeigt, dass das grundfalsch ist. Er hat die Entwicklung der vergangenen Jahrhunderte gründlich untersucht und beweist in seiner Studie, dass unser Leben stetig viel besser geworden ist.
Heute leben wir länger, gesünder, sicherer, glücklicher, friedlicher und wohlhabender denn je, und nicht nur in der westlichen Welt. Der Grund: die Aufklärung und ihr Wertesystem. Denn Aufklärung und Wissenschaft bieten nach wie vor die Basis, um mit Vernunft und im Konsens alle Probleme anzugehen. Anstelle von Gerüchten zählen Fakten, anstatt überlieferten Mythen zu glauben baut man auf Diskussion und Argumente. Anschaulich macht Pinker eines klar: Vernunft, Wissenschaft, Humanismus und Fortschritt sind weiterhin unverzichtbar für unser Wohlergehen. Ohne sie wird die Welt auf keinen Fall zu einem besseren Ort für uns alle.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.10.2018

Michael Hampe hat allerhand Einwände gegen Steven Pinkers Versuch, die Aufklärung zu retten. Bei aller Polemik, die Hampe in dem Text ausmacht, bei allem Wohlwollen, den er dem Autor und seinem Projekt entgegenbringt, findet er etwa Pinkers Abbürsten philosophischer Fortschrittsskeptiker von Adorno über Nietzsche bis Cornel West als "Schwarzmaler" pauschal. Ideale der Aufklärung und Motive der Gegenaufklärung kann Pinker dem Rezensenten zwar umfassend darstellen, doch scheint ihm Hampe nicht ausreichend zu differenzieren. Freude über Fortschritte in der Medizin, so Hampe, schließe Kritik an Lebensverhältnissen nicht aus. Die Fortsetzung der Aufklärung erscheint Hampe letztlich komplizierter als es der Autor in seinem Buch darlegt.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 20.09.2018

Für Alexander Cammanns Empfinden hätte Steven Pinker ruhig etwas weniger dröhnend und noch mehr auf Daten und Fakten bauend gegen die Krisendiagnostiker von allen Seiten anschreiben können. Pinkers 17 Kapitel über den Fortschritt bei der Gesundheit, der Bildung, der Armutsbekämpfung und beim Glück bestechen laut Rezensent ansonsten durchaus durch Selbstironie, Vehemenz und Unterhaltungswert. Manchen "Unsinn" (wie das Einhauen auf Nietzsche und die Romantik als vermeintliche Feinde von Wissenschaft und Objektivität) sieht er dem Autor gerne nach. Dessen Religionsaversion und Empirievergötzung auf Kosten der Geisteswissenschaften geben ihm allerdings zu knabbern.