Ronald D. Gerste

Trinker, Cowboys, Sonderlinge

Die 12 seltsamsten Präsidenten der USA
Cover: Trinker, Cowboys, Sonderlinge
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2019
ISBN 9783608964455
Gebunden, 286 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Ronald D. Gerste beleuchtet eine unbekannte Seite der US-Geschichte: das Leben skurriler, bemerkenswerter, spleeniger und mitunter auch tragischer Präsidenten der USA. Zugleich gibt er überraschende Einblicke in die bisher wenig bekannten Seiten des wichtigsten Amtes der Welt und seiner Inhaber. 12 Präsidenten werden hier wieder lebendig, allesamt Individualisten, die fast alle weitab vom gängigen Politikertyp agierten und die dennoch das Amt prägten, in ihm scheiterten, mitunter aber sehr erfolgreich waren. Wir begegnen dem einzigen Präsidenten, der eigenhändig einen anderen Mann erschossen hat (Andrew Jackson). Wir begleiten einen Bücherwurm, der sich selbst zum Cowboy und Macho trimmte (Theodore Roosevelt). Wir sehen einen Mann, der im Berufsleben gescheitert war - und plötzlich über den Einsatz der Atombombe entscheiden muss (Harry Truman), und wir verfolgen den Aufstieg eines zutiefst misstrauischen Menschen, der sich von einer Welt von Feinden umgeben sah und schließlich vom höchsten Amt zurück treten musste, als einziger Präsident (Richard Nixon).

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 19.12.2019

Rezensent Wilhelm von Sternburg lässt sich vom "Amerikakenner" Ronald D. Gerste ein Panoptikum amerikanischer Präsidenten präsentieren, das leichtfüßig daherkommt, jedoch Interessantes bereithält, wie er findet. Die Galerie von Andrew Jackson über Franklin Pierce und Richard Nixon bis George W. Bush und Donald Trump besticht laut Sternburg durch genaue Porträts, die die Schwächen der Präsidenten, aber auch einige spät erkennbare Stärken offenbaren. So entpuppt sich Pierce bei Gerste als großer Trinker, Kennedy als Sexmaniac und Nixon als früher Warner vor der globalen Erwärmung, staunt der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.11.2019

Rezensent Michael Hochgeschwender lässt sich von Ronald D. Gerste und seiner betont subjektiven Auswahl US-Präsidenten in Erinnerung rufen, die mindestens so seltsam waren wie Trump. Grover Cleveland, Calvin Coolidge, aber auch Harry Truman kriegen ihr Fett weg, so Hochgeschwender, der lobend erwähnt, dass Gerste hier nicht einfach antiamerikanische Stereotypen bedient, sondern die jeweilige Personen in ihrer Komplexität und Tragik zu erfassen versucht, mitunter allzu anekdotisch zwar, wie der Rezensent moniert, aber meist doch lebendig und nuanciert. Dass einer wie Nixon relativ gut dabei abschneidet, wundert Hochgeschwender aber doch, und wenn Gerste Andrew Jackson darstellt, fehlt dem Rezensenten die kritische Distanz.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 24.10.2019

Fast ein bisschen die politische Aufgeregtheit um den heutigen Präsidenten beruhigend, erzählt uns Rezensent Tobias Sedlmaier mit Ronald D. Gerste ein bisschen von damaligen amerikanischen Präsidenten. In den diversen Kurzporträts dieses Buches, die zu tieferem Nachlesen animieren könnten, scheine auf, was selbst die kuriosesten Präsidenten noch gemeinsam hätten, nämlich den Weg zum Erfolg: Aus einer wohlhabenden Familie stammen, Anwalt werden, in New York zur Prominenz aufsteigen. Und wir lernen weiterhin, so Sedlmaier, dass diejenigen, an die man sich kaum erinnere, die edleren Gestalten sind, erinnerbar aber immer die übleren Figuren waren. Der durch dieses Buch offenbar ebenso gut unterhaltene wie informierte Kritiker versucht uns durch den Hinweis zu beruhigen, dass es die Zeit sei, die am Ende das Urteil spreche.