Roger Chickering

Freiburg im Ersten Weltkrieg

Totaler Krieg und städtischer Alltag 1914-1918
Cover: Freiburg im Ersten Weltkrieg
Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2009
ISBN 9783506765420
Gebunden, 606 Seiten, 49,90 EUR

Klappentext

Roger Chickering legt die bisher umfassendste Geschichte einer deutschen Stadt im Ersten Weltkrieg vor, die Geschichte Freiburgs im Breisgau. Roger Chickering begreift den Ersten Weltkrieg als totalen Krieg, und so schreibt er die Geschichte Freiburgs als "totale Geschichte". Sie beginnt mit dem Tag, an dem die Bürger der Stadt vom Ultimatum Österreichs an Serbien erfuhren, am 24. Juli 1914, und sie endet am 11. November 1918, dem Tag des Waffenstillstands.Der Krieg drang in das Leben eines jeden Menschen in Freiburg ein. Er wurde zu einer allumfassenden, totalen Erfahrung, die keinen Mann, keine Frau, kein Kind und keinen Teil des Lebens der Stadt aussparte.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.07.2009

Ludger Lütkehaus schätzt diese Geschichte des städtischen Alltags von Freiburg im Breisgau im Ersten Weltkrieg, die Roger Chickering vorgelegt hat. Dem amerikanischen Historiker gelingt es in seinen Augen, Lokalgeschichte als Totalgeschichte zu schildern. Er würdigt die umfangreichen Recherchen des Autors, die Präzision, mit Chickering den Begriff des "totalen Kriegs" entfaltet, sowie die Anschaulichkeit und Genauigkeit, mit er u.a. die Kriegswirtschaft, den Schwarzmarkt, den Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung, die Militarisierung der Sprache darstellt. Lobend hebt er insbesondere das Kapitel über den "Krieg und die Sinne" hervor. Bei der Lektüre ist Lütkehaus auch mehrmals einem "alten Bekannten" begegnen: "Martin Heidegger in seiner Eigenschaft als Mitarbeiter der Postüberwachung, in der Rolle des "noch nicht dem 'totalen', aber doch dem ganzen völkischen Dasein verpflichteten Jedermann".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.06.2009

Benjamin Ziemann hat mit Faszination Roger Chickerings Darstellung des Lebens in Freiburg während des Ersten Weltkriegs gelesen, in dem der Autor eine Vielzahl von Veränderungen der Stadt unter den Bedingungen des - wie er ihn nennt - "totalen Kriegs" nachgegangen ist. Trotz des Vorsatz des Autors ist daraus dennoch keine "Totalgeschichte" geworden, weil Chickering den für den Krieg zentralen Aspekt des massenhaften Sterbens und Tötens im Kampf fast unbeachtet lässt, vielleicht weil bei den Luftangriffen auf Freiburg "nur" 31Menschen umgekommen sind, kritisiert der Rezensent. Und dass Chickering den Krieg aus Hegels "absolutem Geist" heraus als "Selbstverwirklichung eines automatischen Subjekts" zu verstehen scheint, dem kann Ziemann ebenfalls wenig abgewinnen.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de