Rodolphe Töpffer

Die Liebesabenteuer des Monsieur Vieux Bois und andere Geschichten

Cover: Die Liebesabenteuer des Monsieur Vieux Bois und andere Geschichten
Avant Verlag, Berlin 2016
ISBN 9783945034286
Gebunden, 280 Seiten, 39,95 EUR

Klappentext

Rodolphe Töpffer ist mit seinen Bildergeschichten der Begründer einer Tradition, die über Bilderbögen, die Arbeiten Wilhelm Buschs und unter Einfluss der amerikanischen Zeitungscomics schließlich zum europäischen Comic führt. Drei seiner besten Geschichten warten darauf, von einem neuen Publikum wiederentdeckt zu werden: Die Liebesabenteuer des Monsieur Vieux Bois, Monsieur Pencil und Die Geschichte des Monsieur Cryptogame. Haarsträubende Abenteuer, mit denen die Gepflogenheiten der guten Gesellschaft, der Wissenschaftler und Politiker aufs Korn genommen werden und die mit einem erstaunlich zeitlosen Strich auch heute noch begeistern. Pflichtlektüre für alle, die an grafischer Literatur interessiert sind!

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 19.04.2016

Rezensent Ralph Trommer ist begeistert von dieser kleinen Auswahl der Bildergeschichten Rodolphe Töpffers, Comics avant la lettre aus dem frühen neunzehnten Jahrhundert, die der Comiczeichner Simon Schwartz zusammengestellt und mit einem Nachwort versehen hat. Schon Goethe war beeindruckt von den langen, humoresken Bildergeschichten, deren Texte nur begleitend oder erklärend waren, was Töpffers Werk von früheren illustrierten Erzählungen deutlich abhob, erklärt der Rezensent. Überhaupt wirken die Geschichten überraschend modern, findet Trommer. Politische Satire mischt sich mit Albernheiten, literarische Genres werden genauso auf die Schippe genommen wie die damalige politische Gegenwart, erzählt der Rezensent. Trommer hofft, dass der Avant Verlag schon bald mehr Töpffer nachlegt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 02.04.2016

Rezensent Christian Gasser ist begeistert von der Wiederentdeckung des ersten wahren Comickünstlers Rodolphe Töpffer. Dass bereits Goethe Töpffers Talent schätzte, das dieser zwischen 1827 und 1844 in einer Reihe satirischer Bildergeschichten bewies, deren erfolgreichste der Leser hier begutachten kann, scheint Gasser berechtigt. Auch wenn die humoristische Geschichte um einen erfolglosen romantischen Liebhaber mit Suizidtendenz laut Gasser nur wenig Tiefgang besitzt, besticht sie doch durch einen dynamischen Strich, eine flüssige Bildfolge und Unterhaltsamkeit. Dass Töpffer als Comic-Pionier im Vergleich etwa zu Wilhelm Busch in Vergessenheit geraten konnte, erklärt sich Gasser u. a. mit der Zeitgebundenheit seiner Geschichten und ihrer Anzüglichkeit.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.03.2016

Thomas von Steinaecker hat Gelegenheit den Opa des Comics wiederzuentdecken. An Rodolphe Töpffer hatte schon Goethe einen begabten Narren gefressen, weiß Steineacker zu berichten. Und auch, dass er selten so gelacht, so viel Wahnwitz in einem Band gesehen und so feinen Slapstick aus der Zeit vor Laurel und Hardy und Chaplin genossen hat. Wie Töpffer, von der Karikatur kommend, hysterische Eifersuchtsszenen in der Halbtotalen mit schneller Montage und Tempowechsel und feinem Strich in Szene setzt, hat Steinaecker atemlos gemacht. Die vorliegende vom Comic-Künstler Simon Schwartz herausgegebene Ausgabe scheint dem Rezensenten überdies klug und engagiert gemacht.
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