Robert Harris

Imperium

Roman
Cover: Imperium
Heyne Verlag, München 2006
ISBN 9783453265387
Gebunden, 479 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Wolfgang Müller. Ein unbekannter junger Anwalt, hochintelligent, sensibel und enorm ehrgeizig betritt das Zentrum der Macht. Er hat nur ein Ziel: Er will nach ganz oben. Der Fall eines Kunstsammlers, der vor der Willkür eines skrupellosen und gierigen Gouverneurs fliehen muss, kommt ihm da gerade recht. Der Gouverneur hat einflussreiche und gefährliche Freunde im Senat, und sollte der Anwalt den Fall gewinnen, würde er die gesamte alte Machtclique zerschlagen. An die Niederlage wagt er nicht zu denken, sie könnte ihn das Leben kosten. Eine einzige Rede kann über sein Schicksal und die Zukunft einer Weltmacht entscheiden, doch seine gefährlichste Waffe ist das Wort. Die Weltmacht am Scheideweg ist Rom. Der Name des jungen Anwalts ist Marcus Tullius Cicero, Außenseiter, Philosoph, brillanter Redner und der erste Politiker modernen Stils.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.12.2006

Beeindruckt ist Ijoma Mangold von Robert Harris' Roman "Imperium", der die politische Karriere des großen Redners und Staatsmanns Cicero aus der Perspektive seines Sklaven und Privatsekretärs Tiro schildert. Er lobt das Buch als gut und spannend geschrieben, als "klug" und "gewitzt" und bescheinigt Harris, das "Räderwerk der Macht" mit "feinem Gespür und kaltem Blick" zu durchleuchten. Dabei hält er dem Autor zu Gute, Politik nicht als einziges Hauen und Stechen zu zeichnen, sondern der Komplexität des Geschehens, in dem Eitelkeit und rechtliche Institutionen, Machtstreben und Sachnotwendigkeiten, Ideen und Geld, Psychologie und Theater eine Rolle spielten, Rechnung zu tragen. Die ambivalente Figur Ciceros scheint Mangold für dieses Thema besonders geeignet, verbinden sich in dem Aufsteiger doch Eigenschaften wie Machtstreben, politische Klugheit und überragendes Rednertalent. Harris gelingt seines Erachtens nicht nur, geschickt viel "O-Ton Cicero" einzubauen, sondern auch viele Facetten der Macht wie die Instrumentalisierung von Moral und politische Theatralik einzufangen, so dass ihm der Roman bisweilen wie ein "Handbuch der Machttechniken" anmutet.
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