Robert Harris

Der zweite Schlaf

Roman
Cover: Der zweite Schlaf
Heyne Verlag, München 2019
ISBN 9783453272088
Gebunden, 416 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Wolfgang Müller. England ist nach einer lange zurückliegenden Katastrophe in einem erbärmlichen Zustand. Der junge Priester Fairfax wird vom Bischof in ein Dorf entsandt, um dort die Beisetzung des mysteriös verstorbenen Pfarrers zu regeln. In der Umgebung finden sich besonders häufig jene verbotenen Artefakte aus vergangener Zeit - Münzen, Scherben, Plastikspielzeug -, die der Pfarrer akribisch gesammelt hat. Hat diese ketzerische Leidenschaft zu seinem Tod geführt?

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.11.2019

Der Rezensent Bernd Graff hat den britischen Autor Robert Harris in München getroffen, um mit ihm über sein neues Buch zu sprechen. Darin entdeckt der Novize Christopher Fairfax nach und nach, dass die Kirche unsere gottlose Informationsgesellschaft aus den Annalen getilgt hat, damit die Zivilisation sich nie wieder in eine ähnliche Richtung entwickeln kann, erzählt Graff. Der Kritiker bewundert Harris' Einfall, ein mittelalterliches Setting in die Zukunft zu verlegen und den Leser erst nach und nach darauf aufmerksam werden zu lassen. Ihm zufolge ist der umsichtige Autor bestens als "Archäologe der Gegenwart" geeignet, weil er mit seiner kreativen Geschichte deutlich macht, wie brüchig unsere zivilisatorischen Errungenschaften sind.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.10.2019

Gina Thomas besucht den britischen Thrillerautor Robert Harris in seinem englischen Idyll, das in krassem Widerspruch zum Chaos in London zu stehen scheint, aber auch zu seinem neuen Roman. im "Zweiten Schlaf" entwirft Harris eine postapokalytische Welt, berichtet die Rezensentin, die an das späte Mittelalter erinnere. Die Zivilisation, die wir kennen, ist an ihrer Hybris zugrunde gegangen, an Technologiebesessenheit, Informationsflut und "falscher Parität der Meinungen", informiert uns Thomas, allein die Religionen mit ihren seligmachenden Sinnangeboten und Narrativen von der Strafe Gottes wussten daraus Kapital zu schlagen. Das alles ist sehr düster, gibt Thomas zu, aber selbstverständlich Unterhaltung auf höchstem Niveau.
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