Rem Koolhaas, Hans Ulrich Obrist

Project Japan

Metabolism Talks
Cover: Project Japan
Taschen Verlag, Köln 2011
ISBN 9783836525084
Gebunden, 720 Seiten, 39,99 EUR

Klappentext

An oral history by Koolhaas and Obrist documenting the first non-Western avant-garde movement in architecture and the last moment that architecture was a public rather than a private affair.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.02.2012

Nicht die schlechtesten Antriebskräfte sieht Rezensent Paul Andreas beim Architekten Rem Koolhaas und seinem Koautor Hans Ulrich Obrist bei diesem Band über die japanische Architekturavantgarde der Metabolisten am Werk: "Faszination und Wissbegierde". In verschiedenen Interviews lassen die beiden die einstigen Protagonisten zu Wort kommen und ergänzen dies durch viele Hintergrundinformationen und die Abbildung verschiedener Entwürfe. Die weitreichendsten von diesen blieben natürlich Papiertiger, weiß der Rezensent, und das japanische Bevölkerungswachstum hat sich mittlerweile auch erheblich abgebremst, so dass kein großer Bedarf mehr an den futuristischen Visionen der Metabolisten mehr besteht. Aber er mochte trotzdem in den Entwürfen schwelgen, von neuen Städten, die wie Inseln im Meer über den alten schwimmen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.12.2011

Richtig glücklich macht Laura Weissmüller nach eigenem Bekunden der schwergewichtige Band "Projekt Japan", in dem Rem Koolhaas und Hans Ulrich Obrist die japanische Metabolisten-Architektur dokumentieren. Der niederländische Architekt und der schweizerische Kurator haben ihr Buch klar strukturiert in Kurzbiografien, Interviews, Schwerpunktkapiteln und Fotos und es zeigt sich, dass die Metabolisten mehr wollten, als einfach nur neue Architektur entwerfen, so Weissmüller. Es ging der Architektengruppe um Kenzo Tange um nicht weniger als darum, die Weltprobleme zu lösen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in zerstörten Städten und Platzmangel durch schnell wachsende Bevölkerung bestanden, so Weissmüller. Dabei seien die Entwürfe absolut technikgläubig und optimistisch, umgesetzt werden konnte von ihnen aber so gut wie keine, auch wegen der Ölkrise in den 1970er Jahren, erfahren wir. Koolhaas und Obrist zeigen mit ihrem Band aber nicht zuletzt, wie Architektur breite Resonanz und Begeisterung auslöste, und auch Weissmüller gefällt, wie "unverschämt dandyhaft" diese utopische Architektur und ihre Protagonisten daherkommen.
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