Peter Temple

Die Schuld vergangener Tage

Thriller
Cover: Die Schuld vergangener Tage
Penguin Verlag, München 2016
ISBN 9783328100706
Kartoniert, 336 Seiten, 10,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Hans. M. Herzog. Mac Faraday glaubt nicht, dass sich sein Freund Ned das Leben genommen hat. Er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, denn wenn es nicht Selbstmord war, muss es Mord gewesen sein. Faradays Nachforschungen führen ihn zu einer Erziehungsanstalt. Dabei entdeckt er eine Mädchenleiche in einem stillgelegten Bergwerksschacht. Nach und nach kommt Faraday denen auf die Spur, die zahllose Mädchen aus der Erziehungsanstalt missbraucht haben. Je näher er der Wahrheit kommt, desto mehr bringt ihn seine Recherche selbst in Gefahr. Präzise und lakonisch zeigt Temple die dunklen Seiten des fünften Kontinents.

Im Perlentaucher: Falscher Verdacht

Temple enfaltet seinen klassischen Plot jedoch mit einer Dynamik, die einem den Atem raubt. Ungeheuer geschickt hält er Informationen zurück und lässt sie leicht verzögert wie Sprengkörper mit Zeitzünder hochgehen lässt. Thekla Dannenberg in Mord und Ratschlag

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 30.12.2016

Elmar Krekeler fühlt sich bestens unterhalten mit Peter Temples 18 Jahre altem, laut Rezensent "wunderbar klassischem" Kriminalroman um einen Ex-Drogenfahnder, der einem Kartell des Bösen in der feinen australischen Gesellschaft auf die Spur kommt, für Krekeler eine Nachtfahrt durch Korruption, Gier und sexuelle Perversionen. Wie der Autor den "Humus des Bösen" lockert, gefällt Krekeler, auch wenn das Ergebnis finster ist. Die Geschichte ist scharf und perfekt geschnitten, meint Krekeler.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.11.2016

Fritz Göttler kann gar nicht genug von diesem Roman des Australiers Peter Temple erzählen und zitieren. Er hält auf den australischen Autor einfach große Stücke. "Die Schuld vergangener Tage" erzählt von einem einstigen Under-Cover-Agenten, der sich in die australische Provinz zurückgezogen hat, um seinem früheren Leben voller Täuschung und Unwahrheit zu entkommen, bis ihn der Tod seines Nachbarn wieder in die Welt der Gewalt und der Korruption zurückzieht. Göttler erkennt darin eine sehr klassische Erzählung und im Detektiv eigentlich einen Odysseus, "der auf seiner Irrfahrt durch fremde, trostlose, tragische Geschichten insgeheim auf dem Weg nach Hause ist". Temples kluge Beobachtungen zum Bösen nimmt er dabei auch noch gern mit.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 12.11.2016

Katharina Granzin findet, dass Peter Temple mit diesem Frühwerk von 1995 kein ganz großer Wurf gelungen ist. Solide Krimikunst kann sie in dem Text um einen geschassten australischen Polizisten, den ein alter Fall und der Tod eines Freundes beschäftigen, aber dennoch erkennen. Aus der durch zu viele Nebenfiguren verursachten Unübersichtlichkeit und einem eher mageren, voraussehbaren Plot stechen laut Granzin ein farbiges, lebendiges Erzählpanoptikum und gut dosierte Action hervor. Australiens erstklassiger  Krimiexport ist für sie in diesem Buch durchaus schon erahnbar.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 08.11.2016

Peter Temple ist ein großer Autor, so Rezensentin Sylvia Staude, für seinen Krimi "Wahrheit" erhielt er vor ein paar Jahren den höchsten australischen Literaturpreis, der einem Krimi bis dahin nie vergönnt war. Nun also ein älterer Roman von ihm, herausgebracht im deutschen Penguin Verlag und sorgfältig übersetzt, wie die Rezensentin lobt. Es geht um einen pensionierten Kommissar, der lieber Schmied sein möchte und dann doch von Gespenstern der Vergangenheit eingeholt wird. Manchmal trägt der Autor noch ein bisschen dick auf, so Staude. Aber sie lobt die überaus feine und prägnante Figurenzeichnung schon in diesem Frühwerk.