Franz Dobler

Ein Schlag ins Gesicht

Kriminalroman
Cover: Ein Schlag ins Gesicht
Tropen Verlag, Stuttgart 2016
ISBN 9783608502169
Gebunden, 385 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Robert Fallner ist ziemlich am Ende. Seinen Job als Kriminalhauptkommissar ist er endgültig los. Seine Frau wohl auch. Zeit für einen Neuanfang, den ihm ausgerechnet sein Bruder, selbst Ex-Bulle und Privatermittler, ermöglicht. Er drängt ihm einen speziellen Fall in seiner Sicherheitsfirma auf: Den Stalker einer bekannten Schauspielerin zu stellen, von dem keiner glaubt, dass es ihn gibt. Simone Thomas hat schon einiges hinter sich: zwei Ehemänner, dreiundvierzig Jahre Showgeschäft, Dutzende Nacktfotos, diverse Filmproduktionen, Drogenexzesse, Yellow-Press-Skandale. Da fehlte es ihr gerade noch, dass sie von einem Stalker bedroht wird. Und dass diese Idioten von der Sicherheitsfirma ihn einfach nicht zu fassen kriegen. Zwei unfähige Leute hat sie schon verschlissen, bis endlich Fallner für sie eingeteilt wurde. Und Fallner wäre nicht Fallner, wenn er nicht eine Gabe für aussichtslose Fälle hätte.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 18.11.2016

"Großes altes Kino" liest Rezensent Jens Uthoff mit Franz Doblers neuem Werk "Ein Schlag ins Gesicht", in dem dieser wieder einmal seine Liebe zum Rock'n'Roll und alten Kinofilmen offenbart, die ihn mit seinem Protagonisten, dem grantigen Ex-Polizisten Robert Fallner verbindet. "Kriminalroman" heißt es zwar auf dem Umschlag, doch damit ist nichts gesagt, meint Uthoff, zumal die Krimihandlung des Romans eher "mittelspannend" ist und eigentlich eine untergeordnete Rolle spielt. Viel interessanter sei Doblers Buch als Psycho- und Milieuroman zu lesen, denn wie keinem anderen gelinge es dem Autor vom "Schmuddel" zu erzählen, seine Figuren sich zwischen Hundemist, ranzigen Kneipen und Cafés, pekigen Hemdkrägen und beißenden Körpergerüchen herumirren zu lassen und Dialoge zu kreieren, die es in sich haben. An diesem Autor ist absolut nichts gefällig Nettes, Belehrendes oder entnervend Akademisches, freut sich der begeisterte Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.11.2016

Rudolf Neumaier kann mit diesem Roman überhaupt nichts anfangen. Er weiß, dass Franz Dobler seine Anhänger hat, schließlich landen seine Romane regelmäßig auf der Krimi-Bestenliste. Erselbst bleibt für Doblers Reize unempfänglich. Den Fall findet er ein bisschen öde, die um Originalität bemühten Personen viel zu gewollt und ihre Sprache ungelenk. Spannender als diesen harmlosen "Krimi fürs Vorabendprogramm" findet Neumaier noch den Anhang des Buches, dem er einige weiterführende Lektürehinweise entnimmt.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 10.11.2016

Dieser Roman ist ein "kleines Wunder", schwärmt Tobias Gohlis. Warum? Weil Franz Dobler seine Geschichte um den Ex-Kommissar Falkner, der eine alternde Schauspielerin von einem Stalker erlösen soll, nicht nur mit Spannung und vielen Cliffhangern spickt, sondern die einfache Story auch mit "tarantinohafter Verwirbelung" anreichert, so der Kritiker: Er entdeckt hier zahlreiche Anspielungen aus Film-, Literatur- und Musikgeschichte, etwa auf Edward Bunkers "Heat", Billy Wilders "Sunset Boulevard" oder die Musikerin Blondie. Dazu eine Portion "Noir-Gefühle" in neuem Glanz - und das Lesevergnügen ist für den Rezensenten perfekt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.10.2016

Peter Körte freut sich über Franz Doblers neuen Krimi um den bemitleidenswerten Ex-Kommissar Robert Fallner. Fallner hat seinen Dienst bei der Polizei quittiert, seine Freundin verloren und auch sonste kein pralles Sozialleben und heuert bei der Security-Firma seines Bruders an. Für diese soll er sich um den Stalker einer alternden, wohlbekannten Dame aus dem Showgeschäft kümmern, die Fallner schon in seiner Jugend den Kopf verdreht hat. So kommt es auch, dass der neue Krimi von Dobler eher zu einer Liebesgeschichte avanciere, meint Körte, was dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch tue. Auch von der Sprache ist der Rezensent angetan, "hart und auf den Punkt" seien diese, gespickt mit Zitaten und Anspielungen, eines Tarantinos würdig. Besonders die "Differenz zwischen Sehnsucht und Realität" habe Dobler gut getroffen.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 29.10.2016

Franz Dobler braucht sich spätestens seit diesem Buch nicht mehr hinter Jörg Fauser oder Charles Bukowski zu verstecken, versichert Rezensent Philipp Haibach, dem Doblers treffsichere Sätze wie "guter Whiskey" schmecken. Weshalb die Geschichte um den grantelnden angeschlagenen Ex-Kommissar Robert Fallner, der inzwischen beim Sicherheitsdienst arbeitet und eine alternde Schauspielerin vor einem Stalker beschützen soll, im Untertitel als Kriminalroman ausgezeichnet ist, will sich dem Kritiker nicht ganz erschließen: Dobler, laut Haibach der "letzte bayrische Cowboy", spiele nicht nur geschickt mit Genres, sondern packe auch eine Menge kulturhistorische Referenzen in diesen Roman, dem der Kritiker gern durch die Halbwelt Münchens gefolgt ist.