Olaf Möller (Hg.), Michael Omasta (Hg.)

Romuald Karmakar

Cover: Romuald Karmakar
Synema Verlag, Wien 2010
ISBN 9783901644344
Broschiert, 256 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Ganz direkt, sehr gegenwärtig: Romuald Karmakars Werk steht im deutschen Kino einzigartig da - und quer zu fast allem, was andere so denken, machen, filmen. Immer wieder lässt sich der 45jährige Regisseur auf "unmögliche" Menschen und auf Grenzsituationen ein: auf Söldner, eine berüchtigte Rede aus der Nazizeit, den Terror einer Paarbeziehung, die Verhöre eines Serienmörders, die Erfahrung von Techno und elektronischer Musik. Der internationale Erfolg, den Karmakar 1995 mit "Der Totmacher" feierte, täuscht über den Reichtum seines gewaltigen Oeuvres ebenso hinweg wie die Verständnislosigkeit, die wenig später Meisterwerken wie "Manila" (2000) oder "Die Nacht singt ihre Lieder" (2004) bei ihrer Premiere entgegenschlug.
Das vorliegende Buch stellt Karmakars bisheriges Schaffen zum ersten Mal in seiner Gesamtheit dar. Ein großer Essay und Gespräche, eine kommentierte Filmografie und ausgewählte Texte des Künstlers, darunter Treatments und Drehbuchentwürfe zu nicht realisierten Filmen, geben Einblick in sein filmisches Denken. (Man kann das Buch beim Filmmuseum Wien bestellen).

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 08.07.2010

Zwei Bücher über Romuald Karmakar hat Dietmar Kammerer gelesen, die sich dem trotz vieler Auszeichnungen als "Außenseiter" betrachteten Filmemacher auf ganz unterschiedliche Weise nähern. Olaf Möller und Michael Omasta bieten mit ihrem umfangreichen Band mit Textsammlungen, Interviews, Fotos und Archivmaterial ein umfassendes Porträt, in dem Karmakar als "Randgänger aus Überzeugung" erscheint. Insbesondere bei Möller, der sich bereits seit langem mit Leben und Werk des Filmemachers beschäftige, hat der Rezensent das Gefühl, dass der Band auch eine ganz persönliche "Begegnung" mit Karmakar darstellt. Und die Herausgeber lassen keinen Zweifel daran, dass ihre Dokumentation einem der wichtigsten Filmregisseure der letzten dreißig Jahre gewidmet ist, so Kammerer eingenommen.