Nelson Mandela

Briefe aus dem Gefängnis

Cover: Briefe aus dem Gefängnis
C.H. Beck Verlag, München 2018
ISBN 9783406718342
Gebunden, 752 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Mit 41 Schwarzweiß-Abbildungen, 1 Karte und 8 Farbtafeln. Aus dem Englischen von Anna Leube und H. Wolf. Mit einem Vorwort von Zamaswazi Dlamini-Mandela.
"Eine neue Welt wird nicht von denen geschaffen, die tatenlos beiseitestehen, sondern von denen, die sich in die Arena begeben, deren Kleider vom Sturmwind zerfetzt sind und deren Leiber im Kampf bleibende Spuren davontragen." (Nelson Mandela)
1962, auf dem Höhepunkt einer brutalen Kampagne des südafrikanischen Apartheidregimes gegen die politische Opposition, wurde der vierundvierzigjährige Anwalt und Aktivist des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) Nelson Mandela verhaftet. Er ahnte nicht, dass er die folgenden siebenundzwanzig Jahre im Gefängnis verbringen würde. Im Laufe seiner 10 052 Tage in Haft schrieb der künftige Führer Südafrikas eine Vielzahl von Briefen an sture Gefängnisbehörden, an Mitstreiter, Regierungsfunktionäre und insbesondere an seine Frau Winnie und seine fünf Kinder.
Nun erlauben uns mehr als 250 ausgewählte Briefe, die meisten davon bislang unveröffentlicht, einen höchst unmittelbaren Blick auf diesen außergewöhnlichen Menschen. Ob er über den Tod seines Sohnes Thembi schreibt, ob er seine ebenfalls inhaftierte Frau unterstützt oder eine bis heute aktuelle Philosophie der Menschenrechte entwirft - aus den "Briefen aus dem Gefängnis" spricht ein Mann, der sich nicht beugen ließ.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 21.07.2018

Helmuth Philipp erfährt zwar nichts grundstürzend Neues aus den bisher unveröffentlichten Briefen Nelson Mandelas aus der Haft, in den Bann schlagen ihn die Texte aber dennoch. Als würde die Mandela-Magie nie enden, staunt er. Vor allem Mandelas unerschütterliche Haltung beeindruckt ihn, aber auch seine tiefe menschliche Wärme und die Liebe zu Frau und Familie. Die enthaltenen Fußnoten und Erläuterungen findet Philipp weitgehend hilfreich. Wohltuend scheint ihm, dass der Band die Internationalität des Widerstands gegen die Apartheid in Erinnerung bringt, wenn Mandela an weiße Liberale wie Helen Suzmann schreibt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.07.2018

Rezensent Andreas Eckert liest die Briefe Nelson Mandelas aus der Haft in der kommentierten Auswahl von Sahm Venter mit Rührung angesichts von so viel Mut und Durchhaltevermögen im Kampf um Würde. Beeindruckend findet er, wie Mandela die Zensur erträgt und nicht aufhört, die Gefängnisverwaltung und den Justizminister mit Beschwerden einzudecken. Wie der Gefangene in der Kommunikation mit der Familie und der Auseinandersetzung mit seinen Traditionen Trost sucht, scheint Eckert tief zu berühren. Zärtlichkeit und Sehnsucht prägen laut Rezensent die Briefe an Winnie Mandela.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 12.07.2018

Beim Lesen von Nelson Mandelas Briefen aus dem Gefängnis wird Rezensent Alexander Cammann einmal mehr bewusst: Mandela war eine epochale Gestalt. Auch wenn die Briefe nicht literarisch oder philosophisch sind wie die Havels, sie dokumentieren den Ausnahmezustand und zugleich afrikanische Kultur und Geschichte, meint Cammann. Die Auswahl zeigt ihm einen Unbeugsamen im politischen Kampf, der nie anklagt, sondern Mut macht. Am aufschlussreichsten erscheinen dem Rezensenten die Briefe an die Familie, da sie die Lebendigkeit stolzer Traditionen zeigen bzw. die innige Sehnsucht Mandelas.