Michael Hardt, Antonio Negri

Assembly

Die neue demokratische Ordnung
Cover: Assembly
Campus Verlag, Frankfurt am Main 2018
ISBN 9783593508733
Gebunden, 411 Seiten, 34,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Thomas Atzert und Andreas Wirthensohn. Seit rechte Bewegungen weltweit erstarken, wird die Frage immer dringlicher, wie man demokratische Bewegungen effektiv organisieren kann. Wie lässt sich verhindern, dass Soziale Bewegungen versanden? Wie kann man ohne charismatische Anführer wie Mahatma Gandhi, Martin Luther King oder Rudi Dutschke gesellschaftlichen Wandel erreichen? Occupy Wall Street und Black Lives Matter haben bereits wichtige Ansätze erprobt. Der Schlüssel, so Michael Hardt und Antonio Negri, liegt in der Macht, die entsteht, wenn die "Multitude" gemeinsam politisch entscheidet und handelt. Ihr Buch ist eine Kritik des Neoliberalismus und der kapitalistischen Produktionsweise. Ein Plädoyer für innovative demokratische Möglichkeiten und ein Unternehmertum, das auf neuen Formen der Kooperation beruht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.07.2018

Nach "Empire", "Multitude" und "Common Wealth" nun auch noch "Assembly" will Rezensent Stephan Lessenich über den offenbar unerschöpflichen "Messianismus" des Autorenduos Michael Hardt und Antonio Negri gerade stöhnen, um dann doch zu gestehen: Ihm gefällt der Biss, die Gelehrsamkeit und der Optimismus, mit dem der Literatur- und der Politikwissenschaftler den "totalitären" Neoliberalismus immer wieder zu unterminieren versuchen. Wenn Hardt und Negri in ihrer Analyse von Möglichkeiten transformativer Politik nun also die Versammlung beschwören, um ihre Idee eines kommunalistischen Lebens unters Volk zu bringen, dabei als alte Machiavellisten einen "neuen Fürsten" ausrufen, der bestens organisiert und "herrschaftsfrei herrscht", ist das für den Kritiker zwar nur "intellektuelle Politschwärmerei". Auch andere Thesen der Autoren, etwa jene, dass der klassisch-industrielle Kapitalismus verschwunden sei, zieht Lessenich in Zweifel.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.07.2018

Die Krise der Demokratien ist sicher eines der Hauptthemen für politische Bücher in diesem Herbst 2018. Rezensent Christoph Dorner bespricht das vorliegende Buch zusammen mit Steven Levitskys und Daniel Ziblatts "Wie Demokratien sterben - Und was wir dagegen tun können" und Paul Schreyers "Die Angst der Eliten -  Wer fürchtet die Demokratie?" Was er über Hardt und Negri berichtet, die vor Jahren mit "Empire" einen Riesenbestseller linker politischer Theorie vorlegten, sagt, klingt allerdings reichlich wolkig. Die beiden bleiben bei ihrer Vorliebe für Graswurzelbewegungen und wollen deren Mangel an Charisma mit die Idee eines "neuen Fürsten" bekämpfen, so Dorner. Damit sei allerdings nicht ein charismatisches Individuum, sondern "ein Schwarm 'maschinischer Subjektivitäten' gemeint, die sich irgendwie vernetzen und das allgemeine Wohl in die Hand nehmen sollen. Für Dorner hat der Band das Gewicht eines Coffeetable-Buch für linke Bobos.
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