Mathijs Deen

Der Holländer

Roman
Cover: Der Holländer
Mare Verlag, Hamburg 2022
ISBN 9783866486744
Gebunden, 272 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Andreas Ecke. Es soll eine ruhige Fahrt übers Wattenmeer für Geeske Dobbenga werden, die letzte vor ihrer Pensionierung beim niederländischen Grenzschutz. Doch in der Emsmündung stößt ihr Patrouillenboot auf eine Leiche. Bevor die Flut sie wegträgt, bringen Geeske und ihre Mannschaft sie nach Delfzijl in den Niederlanden. Damit beginnen die Probleme: Der Tote war Deutscher, und sein Fundort liegt in umstrittenem Grenzgebiet. Während der Streit um die Zuständigkeit beiderseits der Grenze eskaliert und die Fragen rund um den toten Wattwanderer sich häufen, schickt die Bundespolizei See in Cuxhaven heimlich einen Ermittler nach Delfzijl: Liewe Cupido, gebürtiger Deutscher, aber auf der niederländischen Insel Texel aufgewachsen. Seine deutschen Kollegen nennen diesen eigenwilligen, schweigsamen Typen: den Holländer. Wer, wenn nicht er, könnte den Fall lösen?

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 02.04.2022

Rezensentin Katharina Granzin läuft gerne in den kleinen eskapistischen "Lesehafen" ein, den ihr Mathijs Deens ruhiger Krimi bietet. Er erzählt von zwei Wattwanderern, die eine durch die Gezeiten nur selten mögliche Wanderung durch das Wattenmeer zwischen Deutschland und Holland unternehmen und von denen nur einer zurückkehrt. Wie dabei immer mehr von der "nicht spannungsfreien" Beziehung der Wattwanderer - einen Dritten im Bunde gab es auch noch, der aber nicht Teil der Wanderung war - ans Licht kommt, sei dabei die eine Ebene; interessanter findet Granzin aber die Ebene des Grenzkonflikts, da die Leiche auf deutsch-holländischem Boden gefunden wurde und die Zuständigkeiten nicht klar sind. Zwar bei Weitem keine "nervenzerreißende Spannung", aber ein ruhiger Lesesog und eine "schöne Mischung" aus Krimi, Landeskunde und literarischem Anspruch, so die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 25.03.2022

Rezensent Thomas Wörtche findet in Mathijs Deens Buch eher einen "Heimatroman mit Mord" als einen echten Krimi. Erzählt wird von zwei Wattliebhabern, die sich auf eine besonders herausfordernde Wattwanderung zwischen Holland und Deutschland begeben, von der aber nur einer zurückkehrt. Zu tun haben könnte damit ein ehemals dritter im Bunde, der eigentlich in England sein soll. Diesen Plot findet Wörtche ziemlich "konstruiert" und auch nicht recht bedrohlich angesichts der schönen Beschreibungen von Land und Leuten; hauptsächlich gehe es Deen um das umliegende Soziotop, um Egos und um das Watt, meint der Kritiker. Gefallen findet er vor allem an Deens Sinn für Komik, mit dem er die deutschen und holländischen Behörden kollidieren lasse. Wörtches Fazit daher: "Kann man schon mal machen, wenn man es so gut kann wie Mathijs Deen."

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.03.2022

Rezensent Hannes Hintermeier könnte sich ein Wiedersehen mit Mathijs Deens Ermittler gut vorstellen. Der vorliegende Roman um einen vermeintlichen Mord im Watt zwischen Friesland und Borkum überzeugt ihn mit Atmosphäre, Wattwanderer-Wissen und deutsch-holländischem Zuständigkeitsgerangel. Lakonie, Komik und ein "straffer" Spannungsbogen einerseits und die etwas "überkonstruierte" Lösung andererseits gleichen sich für Hintermeier aus.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 14.02.2022

Rezensentin Sylvia Staude lernt das Watt kennen mit Mathijs Deens Krimi: Tide und Schlammtiefen, Schönheiten und Abgründe. Wie der Niederländer vorgeht, gelassen einen unmöglich erscheinenden Mord im Watt entfaltend, seinem störrischen Ermittler vor Borkum hin und her folgend, ohne viel Rücksicht auf Genregesetze, das gefällt Staude gut. Dass bei dem unmöglich erscheinenden Puzzle der Story am Ende doch sämtliche Teile ineinander passen, findet die Rezensentin verblüffend.
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