Marente de Moor

Die niederländische Jungfrau

Roman
Cover: Die niederländische Jungfrau
Suhrkamp Verlag, Berlin 2011
ISBN 9783518422533
Gebunden, 337 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Helga von Beuningen. Sommer 1936. Janna, eine junge Fechterin, soll bei einem alten Freund ihres Vaters Jacq in die Lehre gehen. Von Maastricht aus reist sie über die Grenze nach Aachen. Hier lebt verwundet und verbittert zurückgekehrt aus dem 1. Weltkrieg Egon von Bötticher, ein wahrer Meister seiner Kunst. Auf einem einsamen Landgut, das er mit eiserner Hand regiert, unterrichtet er zwei Zwillingsbrüder und organisiert blutige Duelle für Studenten. In diese eigenartige Welt gerät Janna, deren Abneigung gegen den narbenübersäten Egon schon bald in Verliebtheit umschlägt. Welches Geheimnis aber gibt es zwischen ihm und ihrem Vater? Auf der Suche nach Antworten findet sie von Jacq an Egon adressierte Briefe und gerät immer tiefer hinein in die Rätselhaftigkeit des Vergangenen. Nach und nach bricht die Außenwelt in das Landgut ein, und es kommt zu einer dramatischen Auflösung.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.12.2011

Kann das gut gehen? Die Geschichte einer jungen Niederländerin, die sich in den dreißiger Jahren in die ehrpusselige Welt eines adligen Weltkriegsveteranen begibt, um auf seinem Landgut die Kunst des Fechtens zu lernen. Martin Halter findet: Ja. Nur an einer Stelle überschreite Marente de Moor klar die Grenze zu "Herrenreiter-Kitsch", ansonsten aber bewege sie sich "stilsicher auf dem schmalen Grat zwischen Ernst Jünger und Leo Tolstoi", meint Halter. So verfolgt er gebannt, wie sich die junge Janna in der "Wissenschaft der Unverletzbarkeit" ausbilden lässt, elegante Florett- und Wortgefechte austrägt, bis der Nazipöbel den gemütlichen Altherrenabenden ein Ende bereitet und sie zu einer Art niederländischer Mata Hari wird. Klug und eigenwillig, nennt Halter diesen Roman, dessen "aufreizend dampfende Sinnlichkeit" ihm ebenfalls ausnehmend gut gefallen hat.
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