Manfried Rauchensteiner

Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie 1914-1918

Cover: Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie 1914-1918
Böhlau Verlag, Wien 2013
ISBN 9783205782834
Gebunden, 1222 Seiten, 45,00 EUR

Klappentext

Nach der Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand in Sarajevo stand fest, dass es Krieg geben würde. Kaiser Franz Joseph wollte es und in Wien rechnete man durchaus mit der Möglichkeit eines großen Kriegs. Wie der Krieg entfesselt wurde und bereits Wochen später Österreich-Ungarn nur deshalb nicht zur Aufgabe gezwungen war, weil es immer wieder deutsche Truppenhilfe bekam, hat bis heute nichts an Dramatik verloren. Zwei Monate vor seinem Tod verzichtete der österreichische Kaiser auf einen Teil seiner Souveränität und willigte in eine gemeinsame oberste Kriegsleitung unter der Führung des deutschen Kaisers ein. Der Nachfolger Franz Josephs, Kaiser Karl, konnte das nie mehr rückgängig machen. Auch ein Teil der Völker Österreich-Ungarns fürchtete die deutsche Dominanz. Schließlich konnten nicht einmal die militärischen Erfolge 1917 den Zerfall der Habsburgermonarchie verhindern. Das Buch beruht auf jahrzehntelangen Forschungen und bleibt bis zur letzten Seite fesselnd, obwohl man das Ende kennt. Viele Zusammenhänge werden aber erst jetzt klar. Rauchensteiner sieht den Ersten Weltkrieg als Zeitenwende.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.10.2013

Höchst lesenswert ist diese erstmals vor 20 Jahren veröffentliche, nun überarbeitet und erweitert vorliegende Darstellung des Ersten Weltkrieges des Wiener Historikers Manfried Rauchensteiner für unseren Rezensenten Michael Epkenhans auch heute noch. Für Epkenhans liegt das zum einen an Rauchensteiners Fähigkeit Kompliziertes präzise und lesbar darzustellen. Zum anderen interessiert ihn die vom Autor gewählte Perspektive. Es geht um den österreichischen Anteil am Krieg. Da kommt der kriegslustige Kaiser Franz Joseph bevorzugt in den Blick und der poröse Vielvölkerstaat zur Jahrhundertwende, das Drama der Deserteure und das der Flüchtlinge. Einiges davon hat der Rezensent noch nie derart deutlich herausgearbeitet gefunden. Dass der Autor es in seinem Buch, anders als mancher Historiker, unterlässt, fragwürdige Parallelen zum Kosovo- oder gar zum Afghanistan-Krieg zu ziehen, rechnet Epkenhans ihm außerdem hoch an.
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