Lars Fiske, Steffen Kverneland

Olaf G.

Cover: Olaf G.
Avant Verlag, Berlin 2007
ISBN 9783939080268
Gebunden, 184 Seiten, 24,95 EUR

Klappentext

Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger. 1873 im norwegischen Christiana, dem späteren Oslo, geboren und aufgewachsen, nimmt der talentierte junge Karikaturist, Maler und Grafiker Olaf Gulbransson 1902 eine Stelle am legendären Satiremagazin Simplicisssimus an und siedelt nach München über. Hundert Jahre später machen sich die zwei norwegischen Zeichner und Humoristen Lars Fiske und Steffen Kverneland auf eine Reise in die Wahlheimat des berühmtesten Karikaturisten und Jugendstilkünstlers des 20. Jahrhunderts, den sie von der norwegischen Kunsthistorik und Intellligenzia stiefmütterlich behandelt oder gar vergessen glauben. Im zweifachen Sinne biographisch portraitieren die beiden mehrfach prämierten Illustratoren sowohl das bewegte Leben des bärbeißigen Ausnahmekünstlers Olaf Gulbransson als auch die eigene Suche nach dem kulturellen Vermächtnis des genialen Karikaturisten und Naturburschen in der bayerischen Landeshauptstadt, wo das wegweisende Satireblatt Simplicissimus verlegt wurde, und Tegernsee, dem Rückzugsgebiet des Eremiten Gulbransson vor der Hektik der Zivilisation.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.06.2008

Lars Fiskes und Steffen Kvernelands gezeichnete Biografie des norwegischen Malers, Zeichners und Karikaturisten Olaf Gulbransson (1873-1958) hat dem Rezensenten Christian Kortmann großes Vergügen bereitet. Als Exzentriker, Frauenschwarm und überzeugter Nudist scheint ihm Gulbransson, der 1902 nach München ging, um für das Satiremagazin "Simplicissimus" zu zeichnen, und wenig später an den Tegernsee zog, eine "dankbare Vorlage" für die Comic-Figur, als die er in Fiskes und Kvernelands Buch auftritt. Wie Kortmann berichtet, haben sich die beiden Zeichner aus Recherchegründen auf die Spuren Gulbranssons am Tegernsee begeben und ihre Erlebnisse mit Einheimischen in Biergärten und Kneipen gleich mitverarbeitet. So ist das Buch nicht nur eine amüsante Einführung in Leben und Werk Gulbranssons, hebt der Rezensent hervor, "sondern auch ein extrem subjektiver Reisebericht, der vom Dialog der beiden Zeichenstile und dem manchmal böswilligen Blick der Fremden lebt".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.01.2008

Andreas Platthaus versucht das Beste draus zu machen. Den "Sachcomic" der beiden norwegischen Zeichner Lars Fiske und Steffen Kverneland nimmt er als Anregung für eine weitere Beschäftigung mit dem Karikaturisten Olaf Gulbransson. Zwar findet er die Aufgabe, Werk und Leben Gulbranssons in den Erzählfluss zu integrieren, hier durchaus "vorbildlich" gelöst und mitunter sogar "spannend", den Wert des Bandes führt er jedoch vor allem auf die aus Gulbranssons Biografie gespeisten Passagen zurück. Nur schwer erträglich dagegen erscheinen Platthaus Inhalt und Form der von Fiske und Kverneland beigesteuerten Anteile. Stilistisch eher die "Antithese zu Gulbransson", quält ihn der "peinliche" Bericht einer Reise der beiden Autoren zu den deutschen Wirkungsstätten des Meisters über die Maßen. Selbst als Kontrastprogramm zu Gulbranssons Kunst findet Platthaus das kaum überzeugend.
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