Kofi Annan

Ein Leben in Krieg und Frieden

Cover: Ein Leben in Krieg und Frieden
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2013
ISBN 9783421044570
Gebunden, 463 Seiten, 26,99 EUR

Klappentext

Mit Nader Mousavizadeh. Aus dem Englischen von Klaus-Dieter Schmidt. Kofi Annan war Generalsekretär der Vereinten Nationen in bewegter Zeit, von 1997 bis 2006. In seine Amtszeit fallen die Konflikte auf dem Balkan, die Anschläge des 11. Septembers 2001 und die anschließenden Kriege in Afghanistan und Irak, die Bürgerkriege im Sudan und Somalia und der Völkermord in Ruanda sowie als großes und dauerhaftes Thema die Krise im Nahen Osten, den er als Bruchlinie der Welt bezeichnet. In einem ebenso politischen wie persönlichen Buch, das den Bogen spannt von seiner Jugend in Ghana bis in die Gegenwart, schildert Annan Erfolge und Schwierigkeiten seiner Vermittlungsbemühungen im Auftrag der Vereinten Nationen und die Auseinandersetzung sowohl mit den großen Mächten der Welt wie mit gefährlichen Potentaten und Diktatoren. Kofi Annan gibt einen tiefen Einblick in die Arbeit der Vereinten Nationen mit dem Ziel, ihre von allen Seiten immer wieder infrage gestellte Rolle in der Weltpolitik zu stärken.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.07.2013

Stefan Fröhlich begnügt sich in seiner Rezension damit, den Inhalt von Kofi Annans Rückblick auf seine UN-Karriere in "Ein Leben in Krieg und Frieden" wortreich zusammenzufassen. Annan beschreibt darin seine Anfänge bei den Vereinten Nationen, seinen Aufstieg zum Beigeordneten Generalsekretär, als der er bereits von Ende der achtziger bis Mitte der neunziger Jahre für UN-Blauhelmeinsätze in Somalia, Srebrenica und Ruanda verantwortlich war, berichtet der Rezensent. Er gibt Einblicke in das Austarieren unterschiedlicher Interessen hinter den Kulissen, erklärt die schwierige Rolle der UN gegenüber dem Sicherheitsrat und untermauert seine Befürwortung überlegter Eingriffe in Fällen von offensichtlichen Völkermorden, fasst Fröhlich zusammen. Immer wieder betont Annan dabei die Wichtigkeit institutionalisierter Strukturen oberhalb der nationalen Ebene für eine "Verzahnung der Aktivitäten von Militär, Entwicklungsarbeit und humanitären Aktivitäten".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 26.03.2013

Thomas Geisen lässt auf Kofi Annan nichts kommen, auf diesen früheren Uno-Generalsekretärs, der die ganze Welt mit seinem würdevollen Auftreten in den Bann schlug. Ob die Karriere des ghanaischen Spitzendiplomaten tatsächlich erfolgreich war, will Geisen da nicht beurteilen. Er erfährt in den Memoiren viel von den "komplexen" Zusammenhängen, in denen die UNO wirken musste. Zwar verweist er auf "die gar nicht so kleine Schar der Kritiker", die Annan eine Kette von politischen Misserfolgen vorwirft, etwa das von ihm als Unter-Generalsekretär verantwortete Nichteingreifen der UN in Ruanda, Korruptionsskandale, in die sein Sohn verwickelt ist, oder all die gescheiterte Friedensbemühungen von Jugoslawien bis zum Nahen Osten. Auch dass unter Annans Ägide all die anderen Bereiche der UNO, Bildung, Gesundheit, Armut zweitrangig wurden, weiß der Rezensent, beantwortet diese Einwände aber immer mit Annans eigenen, mitunter recht gespreizten Worten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.03.2013

Wenn schon einer der wichtigsten Männer der Weltpolitik seine Memoiren veröffentlicht, dann hätte Friederike Bauer sich etwas Persönlicheres gewünscht, auch etwas Brisanteres, gibt sie zu, doch Kofi Annan hält sich in "Ein Leben in Krieg und Frieden" mit beidem zurück und gibt wenig preis, was nicht ohnehin schon bekannt war. Aufschlussreich findet die Rezensentin, wie er die Konflikte im nahen und Mittleren Osten mit denen in Somalia, Ruanda und dem Kosovo in Verbindung bringt. Das große Thema "Irakkrieg" hätte Annan dann aber wesentlich klarer anpacken sollen, findet Bauer, er verrät nichts von seiner arg strapazierten Beziehung zu Bush oder über das milliardenschwere und recht dubiose "Öl-für-Lebensmittel"-Programm, von dem angeblich auch Annans Sohn profitiert haben sollen, bedauert die Rezensentin. Von einem altgedienten Diplomaten hätte Bauer aber auch eigentlich nicht mehr Klartext erwartet, gesteht sie.
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