Katharina Geiser

Vierfleck oder Das Glück

Roman
Cover: Vierfleck oder Das Glück
Jung und Jung Verlag, Salzburg/Wien 2015
ISBN 9783990270653
Gebunden, 272 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Dies ist die Geschichte eines Mannes, der einiges gewinnt und alles verliert. Eugen Esslinger, Sohn eines Miederwarenfabrikanten, lebt zunächst von seinem ererbten Vermögen, ist homosexuell und heiratet Mila Rauch, mit der er drei Kinder hat. Deren Vater aber ist er nicht. Seine Frau hat eine lebenslange Beziehung mit dem berühmten Indologen Heinrich Zimmer. Dieser ist mit Christiane von Hofmannsthal, der Tochter des großen Dichters, verheiratet. Auch wenn Eugen Esslinger hinter allen anderen verschwindet, steht er in diesem Roman im Mittelpunkt, als ein Mensch, der viel liebt, der früh verlernt, sich zu behaupten, und der in seinem Leben wie in den Leben derer, mit denen er es teilt, selten mehr ist als eine Nebenfigur. Und der in dem einen entscheidenden Moment nicht da ist, um jemanden zu retten … Es sind vier Jahrzehnte deutscher Geschichte (1900-1944), die in diesem Roman lebendig werden, vor allem in den Details, abseits der Hauptsachen und der Hauptfiguren.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 02.05.2015

Einen "Reigen situativer Kleinode" hat Rezensentin Sibylle Birrer in Katharina Geisers neuem Roman "Vierfleck oder Das Glück" entdeckt. Und damit nicht genug des Lobes: historische Figuren von poetischer Anschaulichkeit begegnen der Kritikerin hier in ebenso intimen wie intensiven Nahaufnahmen, lobt sie, subjektive "Tableaus" würden feinfühlig eingebunden in die Geschichte zwischen den Weltkriegen. Und so taucht die derart hingerissene Rezensentin ein in das sie heiter-berührende Beziehungsgeflecht zwischen dem homosexuellen Eugen Esslinger, seiner Frau Mila, ihrem Geliebten Heinrich Zimmer und seiner Gattin Christine von Hofmannsthal, erlebt Aufstieg und Fall der Figuren und bescheinigt Geiser eine Gabe, historische Fakten mit literarischer Imagination zu einer stilistisch beeindruckenden und dichten Komposition verweben zu können.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.04.2015

Ursprünglich wollte Katharina Geiser gemeinsam mit ihrer ehemaligen Deutschlehrerin Maya Rauch die Briefe Heinrich Zimmers an seine Geliebte Mila Esslinger-Rauch herausgeben, informiert Rezensent Matthias Weichelt. Nach dem Tod der Lehrerin entschied sie sich aber den herrlichen Roman "Vierfleck oder das Glück" zu schreiben, so der Kritiker, der hier die in spannendem, nicht chronologischen Arrangement erzählte Geschichte des Indologen, Traum- und Mythenforschers Heinrich Zimmer, der mit Thomas Mann, Hermann Hesse, C. G. Jung und vielen anderen bekannt war, liest. Während Weichelt dem turbulenten Leben Zimmers mit zwei Frauen, drei offiziell anerkannten und drei eigenen Kindern folgt, zeigt er sich aber insbesondere berührt von der Hauptfigur des Romans Eugen Esslinger, Ehemann Milas und lebensferner, kluger und stiller Bewunderer der Vierfleck-Libellen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.02.2015

Erst einmal mutet die Form von Katharina Geisers Roman "Vierfleck oder Das Glück" ungewöhnlich und kompliziert an, findet Walter Hinck. Das Buch wird durch Jahreszahlen zwischen 1909 und 1944 gegliedert, die allerdings nicht chronologisch sortiert sind, sondern springen und sich wiederholen, erklärt der Rezensent. Was da vorwärts und rückwärts erzählt wird, ist ein komplexes Beziehungsgeflecht: eine unvollzogene Ehe, die trotzdem nicht kinderlos bleibt, weil sich ein anderer Freier findet, der wiederum später eine andere Frau heiratet, die nach der Auswanderung in die USA für den Unterhalt der ersten und ihrer Kinder sorgt, fasst Hinck zusammen. Das alles wird schön durch kulturelles, zeittypisches Kolorit angereichert, lobt der Rezensent.
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