Josef Braml

Der amerikanische Patient

Was der drohende Kollaps der USA für die Welt bedeutet
Cover: Der amerikanische Patient
Siedler Verlag, München 2012
ISBN 9783886809981
Gebunden, 224 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Amerika ist schwer erkrankt: Trotz jüngster Erfolge im Kampf gegen den internationalen Terrorismus ist das Land tief gespalten, die ökonomischen Probleme sind eklatant. Josef Braml liefert mit diesem Buch eine Art wirtschafts- und außenpolitisches Frühwarnsystem und erklärt, was das Wanken Amerikas für den Rest der Welt bedeutet und wie sich Deutschland am besten darauf einstellen kann. Aus den USA ist eine Weltmacht auf Pump geworden.
Die schlimmste Rezession seit den 1930er-Jahren, eine beängstigende Staatsverschuldung, die dramatisch gestiegene Arbeitslosigkeit, soziale Ungleichheit und Armut, der rasante Verfall der Automobilindustrie und des Immobiliensektors, die Gefahr weiterer Spekulationsblasen und die starke Energieabhängigkeit - all das lähmt die Vereinigten Staaten. Josef Braml analysiert, wie sich diese massiven Probleme auf die amerikanische Politik auswirken werden: etwa in Gestalt eines neuen Protektionismus, verschärfter Ressourcenrivalität mit China, zunehmender Sicherung eigener Interessen sowie einer Abwälzung friedenspolitischer und finanzieller Lasten auf die westlichen Verbündeten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.05.2012

Detlef Junker lässt das Buch etwas ratlos zurück. Zwar attestiert er dem Amerika-Fachmann Josef Braml beste Kenntnisse der Strukturprobleme der USA, das beweisen ihm beide Teile des Bandes, in denen der Autor sämtliche Krisensymptome von Arbeitslosigkeit bis Staatsverschuldung auflistet und weitläufig über die außenpolitischen Herausforderungen und Probleme der Vereinigten Staaten berichtet. Wenn der Autor die so zustande kommende düstere Prognose in seinem Schlusswort quasi unterläuft, indem er die Hoffnung äußert, Amerika werde sich möglicherweise selbst heilen, weiß der Rezensent allerdings nicht, woher Braml diese Hoffnung nimmt. Aus seinen eigenen Erkenntnissen doch wohl nicht.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 22.05.2012

Als Angelpunkt in Josef Bramls Analyse des amerikanischen Patienten macht Rezensent Hannes Koch die Energiefrage aus. Dass der Autor zu einem differenzierten Urteil kommt, indem er etwa zwischen "harter" (militärischer) und "weicher" (wirtschaftlicher und kultureller) Macht unterscheidet, spricht laut Koch für das Buch. Ebenso die Fülle an Beispielen, mit denen Braml die Veränderungen bei der Durchsetzung amerikanischer Interessen belegt, rabiatere Kriegsführung, Setzen auf fossile Brennstoffe etc. Den Rat des Autors an die USA findet Koch auch bemerkenswert: Orientierung an der deutschen Energiewende, transatlantische Umwelt- und Energiepartnerschaft, dann klappt's auch wieder mit der Führungsrolle.