Jakob Hein

Der Hypnotiseur

oder Nie so glücklich wie im Reich der Gedanken. Roman
Cover: Der Hypnotiseur
Galiani Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783869712543
Gebunden, 208 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Ein Dorf, irgendwo im unteren Odertal. Lieselotte Sawidski wohnt dort, seit sie denken kann. Genau wie ihre Nachbarin Gerda. Es herrscht gemütlicher Stillstand: Jeder kennt jeden, man fühlt sich am Rand des Landes und ein wenig auch am Rand der sozialistischen Gesellschaft. Die größte Sehenswürdigkeit der Gegend sind die Kraniche. Als Gerdas Enkel Micha nach seinem Ausschluss vom Psychologiestudium bei seiner Großmutter einzieht und nach ihrem Tod in dem zerfallenden Bauernhaus bleibt, beobachtet die alte Sawidski, wie neben den Kranichen immer öfter auch seltsame Vögel aus Berlin in ihrem Dorf auftauchen - Künstler und Studenten, in erster Linie junge Frauen. Sie kommen und bleiben in Michas Bauernhaus. Die schillerndsten Gerüchte bringen Unruhe in das beschauliche Dorf. Eine Sekte sei am Entstehen, vom Bauernhaus aus würden Westreisen organisiert. Tatsächlich hat Micha eine Gabe: Er kann Menschen hypnotisieren und ihnen so ihren Traum von Frankreich oder Kalifornien erfüllen.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 16.02.2022

Rezensentin Irene Binal entdeckt in Jakob Heins scheinbar so leichtfüßig daherkommender Geschichte um einen Hypnotiseur in der DDR, der seine Patienten auf Reisen zu schicken vermag, ein parabolisches Kabinettstück über die Macht der Fantasie und die Macht des Staates. Witzig und mühelos im Wechsel der Perspektiven und Tonfälle entfaltet der Text laut Binal die Geschäfte und Intrigen einer Dorfgemeinschaft und verbindet Leichtigkeit und Tiefgang.
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