Hanns C. Löhr

Der Eiserne Sammler

Die Kollektion Herrmann Göring. Kunst und Korruption im "Dritten Reich"
Cover: Der Eiserne Sammler
Gebr. Mann Verlag, Berlin 2009
ISBN 9783786126010
Gebunden, 256 Seiten, 49,00 EUR

Klappentext

In der aktuellen Debatte über Raubkunst standen lange die Opfer der nationalsozialistischen Beschlagnahmungen im Vordergrund. Das Buch "Der Eiserne Sammler" widmet sich einem Menschen, der maßgeblich für die Raubzüge im "Dritten Reich" verantwortlich war: Hermann Göring. Der "Reichsmarschall" baute eine Sammlung auf, die nach dem Krieg in seinem Landhaus "Carinhall" (nördlich von Berlin) gezeigt werden sollte. Sie bestand aus beschlagnahmten Objekten, aus Zwangsverkäufen und aus Erwerbungen aus dem Kunsthandel.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 01.09.2009

Robert Schröpfer hat Hanns Christian Löhrs Studie über Hermann Görings Kunsträubereien viel Wissenswertes entnommen, hat aber doch auch einige Kritikpunkte anzubringen: Vor allem stört er sich an dem "seltsamen Rechtsverständnis" des Autors, der das Jahr 1940 zu demjenigen erklärt, in dem Göring zum "Kunsträuber" wurde. Als sei der führende NS-Mann Göring nicht auch schon in den Jahren davor für die Verfolgung und Ausplünderung der Juden verantwortlich gewesen! Trotzdem muss der Rezensent festhalten: Das "System Göring" stelle der Autor detailliert und nachvollziehbar dar: Er gehe auf dessen Helfer ein, die internationale Korruption, Erpressungen von jüdischen Kunstbesitzern, die ihr Leben retten wollten, welche Gemälde durch wen wohin gelangten, und für welche Werke sich Göring besonders interessierte. Löhrs Schätzwert des Gesamtbesitzes beziffert sich auf 1.789 Bilder. Abbildungen von einigen von ihnen sind dem Buch beigefügt.