Ger Groot

Und überall Philosophie

Das Denken der Moderne in Kunst und Popkultur
Cover: Und überall Philosophie
dtv, München 2019
ISBN 9783423281713
Gebunden, 336 Seiten, 30,00 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Bärbel Jänicke. Wie sind wir, selbstbewusste und unsichere Menschen des 21. Jahrhunderts, zu dem geworden sind, was wir sind? Seit René Descartes muss der Mensch selbst entscheiden, welche Art von Kreatur er ist. Die zentrale Frage ist, was passiert, wenn Gott aufhört, der Anker unserer Existenz zu sein. In der Malerei äußert sich diese Idee in der Zentralperspektive: Anstatt die Welt mit den Augen eines allsehenden Gottes darzustellen, begannen die Maler, Wege zu finden, den menschlichen Standpunkt auszudrücken. Die Spuren dieses Ringens um den Platz des Menschen in der Welt lassen sich überall in der Kultur wiederfinden. In der Musik sind sie zu hören, in der Bildenden Kunst zu sehen, in der Architektur zu bewohnen, in der Gartenbaukunst zu durchschlendern. Und so zeigt Ger Groot, dass uns die Philosophie der Moderne auch in den Gemälden von René Magritte, in einem Roman von Orhan Pamuk oder in einem Film von Monty Python begegnet.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 01.06.2019

Der beeindruckte Rezensent Ingo Arend glaubt, dass der Philosoph Ger Groot mit diesem Buch "für die unterschwellige Präsenz philosophischer Grundfragen im kulturellen Alltag" sensibilisiert. Beispielsweise interpretiere er das berühmt gewordene Star-Trek-Zitat "Beam me up, Scotty" vor dem Hintergrund der Thesen seines berühmten Vorgänger Offray de La Mettrie als Spur der Auffassung, dass der Mensch sein Bewusstsein immer wieder selbst herstellen müsse. Damit weckt er in Arend die Lust aufs Dechiffrieren und holt die Philosophie aus den Universitäten ins wahre Leben. Dabei zeige er außerdem, dass der Mensch sich nach der Abkehr von der Religion noch nicht schlüssig neu erfunden habe. Bei diesem Potenzial sieht der Kritiker gerne über kleine argumentative Schwachstellen hinweg.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 20.04.2019

Rezensent Michael Opitz empfiehlt diesen Band sehr gerne: als anschaulich geschriebene und üppig illustrierte Philosophiegeschichte der letzten 400 Jahre auch für Anfänger. Anders, als die Unterzeile des Buchtitels suggeriert, ist es aber kein Buch über die Wirkung der Philosophie auf die Kunst, warnt er. Durchgängiges Thema ist das "Ich" in der Philosophie, nachdem Gott für tot erklärt wurde, erklärt er. Der niederländische Philosophieprofessor Grot könne noch die verzwicktesten Theorien dazu anschaulich und mitreißend beschreiben. Auch für Philosophiestudenten im ersten Semester geeignet.