Geert Mak

Große Erwartungen

Auf den Spuren des europäischen Traums (1999-2019)
Cover: Große Erwartungen
Siedler Verlag, München 2020
ISBN 9783827501370
Gebunden, 640 Seiten, 38,00 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Andreas Ecke. Von den Küsten Lampedusas bis zu Putins Moskau, vom störrischen Katalonien bis zu den muslimischen Vororten Kopenhagens: Unser Kontinent ist zum Zerreißen gespannt. Was ist, dreißig Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges, aus dem alten europäischen Traum - Frieden, Freiheit und Wohlstand - geworden, der immer mehr zum Albtraum wird? Der Historiker Geert Mak schrieb 2005 mit seinem Buch "In Europa", einen Klassiker - ein Reisebericht, zugleich die Bestandsaufnahme Europas am Ende eines katastrophenreichen Jahrhunderts, samt all der Euphorie zu Beginn des neuen Millenniums. Wo stehen wir heute, zwanzig Jahre später? Was ist aus den großen Erwartungen geworden?

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 26.10.2020

Rezensent Marko Martin schöpft Hoffnung, dass Europa noch nicht verloren ist, mit Geert Maks europäischen Streifzügen, die den Autor zu Gesprächspartnern nach Finnland, Lampedusa oder in die Ukraine führen. Keine Plattitüden, dafür tiefschürfendes Erfahrungswissen fördert der Autor zutage, wenn er die Krisen des Kontinents in den Blick nimmt, meint Martin. Woher Nationalismus und Korruption kommen, das hätte der Autor in seinen Gesprächen gern pointierter erfragen dürfen, findet Martin zwar, andere Komplexe, wie die sozialen Effekte des Niedriglohns, findet Martin in "großer Klarheit" dargestellt. Eine "unideologische" und daher eindringliche Erinnerung an die Ursprünge heutiger Probleme, urteilt Martin über das Buch.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.10.2020

Rezensent Jürgen Osterhammel empfiehlt den kühlen Kopf von Geert Mak. Wenn Mak etwas Biografisches, viel historische Erzählung und Analyse und Politik mischt, kommt für Osterhammel materialkundige, pointenstarke Lektüre heraus. Europäische Zeitgeschichte war nie so frei von Klage und Prognosen, meint der Rezensent. Dafür bietet der Autor manch unverblümtes Urteil, melancholische Zwischentöne, Zitate und Zahlen, sei es zu Putin und Orban oder zur Pandemie. Dass dabei keine stolze "europäische Erzählung" herauskommt, sondern eher eine "Kette von Krisenbewältigungen" geht für Osterhammel in Ordnung.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.09.2020

Rezensent Robert Probst lobt sich Geert Maks Versuch einer Orientierung durch der "Dschungel der Unwahrheiten". Mak ist für ihn ein großer Geschichtenerzähler, der detailreich Zeitgenossenstimmen und die großen Linien der politischen Entwicklungen des letzten Jahrzehnts miteinander verwebt zu einem "Panoptikum verschiedenster Sichtweisen". Auch wenn Probst zweifelt, ob das Kleine im Großen immer hinreichend sichtbar wird und sich die Geschichten Einzelner wirklich so gut verallgemeinern lassen - das Zusammenfassen der europäischen Krisen gelingt dem Autor brillant, findet er, und damit ein "großartiger Überblick" über das heutige Europa.
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