Gebhard Moldenhauer (Hg.), Peter Zimmermann (Hg.)

Der geteilte Himmel

Arbeit, Alltag und Geschichte im ost- und westeutschen Film
Cover: Der geteilte Himmel
UVK Medien Verlagsges., Konstanz 2000
ISBN 9783896692795
Gebunden, 454 Seiten, 29,65 EUR

Klappentext

Die Folgen der Teilung Deutschlands in Ost und West sind nach wie vor spürbar. Auch im Film und seiner Darstellung. Es gibt zwar separate Geschichten des Films in der DDR und BRD, aber keine vergleichende gesamtdeutsche Version, die die in film- und zeitgeschichtlicher Hinsicht bedeutsamen Dokumentar- und Spielfilme der DEFA angemessen berücksichtigt. Eine angemessene Gesamtsicht leistet auch dieser Band nicht. Er dokumentiert zwei Tagungen zu Aspekten der deutsch-deutschen Filmgeschichte, denen bislang zu wenig Aufmerksamkeit zukam. Während es bei »Erbauer der Zukunft ? Zum Bild der Arbeiterklasse im DEFA-Film« um die Veränderungen geht, die die Darstellung von Arbeitern und Arbeitswelt in der SBZ/DDR erfahren hat, konzentrieren sich die Beiträge von »Die Spaltung der Bilder ? Dokumentarfilm und deutsche Zeitgeschichte Ost-West« auf den Vergleich ost- und westdeutscher Gesellschafts- und Geschichtsdarstellungen in dokumentarischen Filmen von der Nachkriegszeit bis zur Wiedervereinigung.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.03.2001

Hans-Jörg Rother erläutert zunächst, dass die Beiträge dieses Bandes aus zwei Tagungen in Berlin und Oldenburg zum deutschen Dokumentarfilm hervorgegangen sind, wobei der Rezensent diejenigen Texte hervorhebt, die sich mit den Dokumentarfilmen in der DDR befassen. Interessant scheinen ihm dabei vor allem die Beobachtungen Peter Zimmermanns und Dieter Wiedemanns, die sich mit dem vorgeblichen Antifaschismus in Dokumentarfilmen der DDR befassen (und in denen gleichzeitig anti-westliche Propaganda betrieben wird) sowie der Beobachtung, dass es schon in den achtziger Jahren bei Jugendlichen Sympathie für Wehrmacht und SS aufgefallen ist. Summa summarum fällt nach Rother das Ergebnis der Oldenburger Tagung jedoch ernüchternd aus: Hier habe man sich großenteils auf das "Sammeln von Ansichten" beschränkt und Begriffe wie `Arbeiterklasse` ohne Hinterfragung übernommen. Auch dem Totalitarismus-Vorwurf des Oldenburger Redners Klaus Finke an die Defa kann sich Rother nicht anschließen, denn schließlich wurde nicht ohne Grund fast die gesamte Produktion von 1965 eingestampft, was immerhin auf eine gewisse "Renitenz" so mancher Filmemacher hinweise. Insgesamt zeigt der Band nach Rother jedoch, dass zumindest auf dem Gebiet des Dokumentarfilms nun "zusammenwächst, `was zusammengehört`".
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