Florianne Koechlin

Pflanzenpalaver

Belauschte Geheimnisse der botanischen Welt
Cover: Pflanzenpalaver
Lenos Verlag, Basel 2008
ISBN 9783857873997
Gebunden, 237 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Mit 23 s/w-Abbildungen und 21 Farbtafeln. Lange galten Pflanzen als eine Art natürliche Automaten mit eingebauten Programmen, die ihr Dasein bestimmen. Aber das ändert sich. Die Biologin Florianne Koechlin hat sich auf die Reise gemacht zu denen, die sich in die Geheimnisse von Pflanzen vertiefen: Bauern in Österreich und Indien, die dank einzigartiger Vielfalt üppige Erträge erwirtschaften; Forschende in Universitätslabors, die mit modernsten Methoden die Sprache der Pflanzen untersuchen und bei den Gewächsen sogar nervenähnliche Strukturen orten; intuitiv Wissende und Künstlerinnen, die sich Pflanzen auf ganz unterschiedliche Weise annähern und neue Zugänge finden.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 07.02.2009

Angetan scheint Rezensent Helmut Höge von diesem Band der Schweizer Biologin Florianne Koechlin, der Neues aus der Pflanzenforschung präsentiert. Die Interviews mit Botanikern, Mikrobiologen, Bauern, Gärtnern, Neurobiologen und Künstlern bringen für Höge Interessantes aus der Welt der Pflanzen zum Vorschein. Besonders hebt er Koechlins Frage nach der Empfindungsfähigkeit von Pflanzen hervor und denkt über die besondere Beziehung von blinden Menschen zu Pflanzen nach. Nebenbei räsoniert er über die Dominanz des Sehsinns in unserer Gesellschaft, die zu einer Verkümmerung anderer Sinneswahrnehmungen führe. Auch macht er keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen Wissenschaftler, die Pflanzen immer noch als simple "Reiz-Reaktions-Maschinen" begreifen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.12.2008

So doppeldeutig der Titel ist, so zweischneidig erscheint dem Rezensenten Tobias Lehmkuhl auch das Lesevergnügen. Die Biologin Florianna Koechlin begibt sich in "PflanzenPalaver" auf eine Reise zu den "Geheimnissen der botanischen Welt", wie Lehmkuhl meint, wobei sie in Reportagen die Gespräche wiedergibt, die sie mit Bauern, Wissenschaftlern, Malern und Philosophen geführt hat - laut Lehmkuhl leider nicht immer sonderlich pointiert. Die zentrale Frage, der die Autorin dabei nachgeht, ist, ob auch Pflanzen untereinander kommunizieren. Doch obwohl sich Koechlin bemüht, nicht esoterisch zu wirken, wie Rezensent Lehmkuhl einräumt, stört er sich an ihrer "Naturromantik", die er fast schon "fetischhaft" nennt - als würde sie die Welt der Pflanzen letztendlich für die bessere halten. Unterstützen kann er aber die Botschaft der Autorin, dass die Menschen verantwortungslos mit Pflanzen umgehen und ihr "Eigensein" gefährden.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 20.09.2008

Erfreut zeigt sich Uwe Justus Wenzel von Florianne Koechlins Buch über "Geheimnisse der botanischen Welt". Wie er berichtet, stellt die Biologin und Gentechnik-Kritikerin eine Reihe von Zeitgenossen vor, die sich auf die eine oder andere Weise bestens mit Pflanzen auskennen. Neben einem Biobauern im österreichischen Tauerngebirge, einem Zellbiologen, einem Elektrophysiologen, einem Philosophen, einem Sanskrit-Gelehrten, einem Anthroposophen kommen eine Molekularbiologin und Gentech-Befürworterin zu Wort. Besonders hebt Wenzel die Frage nach der Empfindungsfähigkeit der Pflanzen hervor, die die Autorin ihren Gesprächspartnern stellt. Bei den Antworten überwiegt "vorsichtiges Tasten". Der Autorin attestiert Wenzel eine gänzlich unesoterische, agnostische Position, die den Pflanzen aber ein Eigensein zuspricht, das respektiert werden sollte.
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