Etgar Keret

Der Busfahrer, der Gott sein wollte

Erzählungen
Cover: Der Busfahrer, der Gott sein wollte
Luchterhand Literaturverlag, München 2001
ISBN 9783630870892
Gebunden, 218 Seiten, 17,38 EUR

Klappentext

Aus dem Hebräischen von Barbara Linner. Kurze, drastische, schräge, doppelbödige Geschichten über Randexistenzen, Misserfolge, Liebeskummer, Araber, Rassismus, Pubertät, Militär - auch in seinem neuen Erzählband macht der israelische Autor Etgar Keret keine Zugeständnisse an die Political Correctness.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 27.11.2001

Stephanie Grimm lobt die "erstaunliche Leichtigkeit" des israelischen Schriftstellers Etgar Keret. Mit seinem Blick auf die israelische Gesellschaft, der zugleich "charmant naiv und entwaffnend brutal" sei, gelinge es Keret, selbst den nicht-israelischen Leser für spezielle Themen zu interessieren. "Wunderbar trockene, skurrile Geschichten", die zudem "erstaunlich optimistisch" sind, freut sich Grimm. Thema der Geschichten seien oft ganz pragmatische Überlebensstrategien, die man einfach sympathisch finden müsse.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 11.08.2001

Authentische Momentaufnahmen und einen guten Einblick in die moderne isrealische Gesellschaft bietet diese Kurzgeschichtensammlung von Etgar Keret, findet Joachim Schlör. Und das, obwohl der Zauber der hebräischen soundbites, die Keret in seinen Geschichten einfängt, kaum ins Deutsche zu übertragen ist - dass hier einiges auf der Strecke bleibt, ist nicht Schuld der Übersetzerin, wie der Rezensent ausdrücklich betont. Weil Keret bei allem, was um ihn herum passiert, hinhört "entsteht beim Lesen ein Mosaik dieses Staates und seiner großen Themen". Schlör nennt Keret einen Vertreter der verlorenen Generation von Autoren, die der gesellschaftliche Konfusion mit Lakonie, Zynismus und einer versteckter Sentimentalität entgegentreten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 12.07.2001

"Ein Klassebuch" - Bruno Preisendörfer macht aus seiner Begeisterung für Etgar Kerets neu erschienenen Erzählband "Der Busfahrer, der Gott sein wollte" keinen Hehl. Die Geschichten des 1967 in Tel Aviv geborenen und auch heute noch dort lebenden Autors bringen das Lebensgefühl der jungen, in den Städten aufgewachsenen Israelis zum Ausdruck, findet er. Aber auch sprachlich scheinen die Erzählungen einiges zu bieten: Häufig wird ein Gag versprochen, der dann gar keiner ist oder an das Reiz-Reaktions-Gefüge beim Leser appelliert, das dann von bekannten Ablaufmustern abweicht, deutet Preisendörfer an. Eine Erzählung, bei der der Leser in die politische Erwartungsfalle tappe, sei trotzdem keineswegs unpolitisch. In anderen Geschichten gehe es zum Beispiel um die Liebe oder um den Militärdienst, verrät der Rezensent, und allesamt, bis auf wenige Ausnahmen, sind hinreißend geschrieben, lobt er.
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