David Lagercrantz

Der Sündenfall von Wilmslow

Roman
Cover: Der Sündenfall von Wilmslow
Piper Verlag, München 2016
ISBN 9783492056502
Gebunden, 464 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Wolfgang Butt. England, 1954, der kalte Krieg hält die Welt in seinem eisernen Griff - und im kleinen Städtchen Wilmslow wird ein Mann tot aufgefunden. Es ist der Mathematiker Alan Turing, neben seinem Bett liegt ein mit Zyankali versetzter Apfel, alles deutet auf Selbstmord hin. Hat Turing die Repressionen nicht mehr ertragen, unter denen er als Homosexueller zu leiden hatte? Oder hat sein Tod doch etwas mit seiner Arbeit für den Geheimdienst während des Zweiten Weltkriegs zu tun? Der junge Detective Sergeant Leonard Corell, selbst einst ein vielversprechender Mathematiker, hegt den Verdacht, dass höhere Mächte ihre Finger im Spiel haben. Gegen Widerstände beginnt er, die Teile eines Puzzles zusammenzusetzen, das vielleicht eines der am besten gehüteten Geheimnisse des Kriegs offenbart.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 16.01.2016

David Lagercrantz wird von manch einem seit seiner Fortsetzung der Millenium-Trilogie von Stieg Larsson und seiner Beihilfe zur Autobiografie des Fußballers Zlatan Ibrahimović schief beäugt, weiß Wieland Freund. Jetzt hat Lagercrantz mit "Der Sündenfall von Wilmslow" ein Buch über Alan Turing geschrieben, berichtet der Rezensent. Der Autor gestaltet es zunächst wie einen Krimi, indem er den Kriminalassistenten Leonard Corell auf den mysteriösen Tod Turings ansetzt, erklärt Freund, arbeitet sich dann aber zurück in Turings Leben und Denken. Ein paar Konflikte des Buches, etwa des Ermittlers Verlust seiner Homophobie im Zuge seiner Beschäftigung mit dem offen homosexuellen Turing, findet der Rezensent zu massiv ausgestellt, die unerwartete Abwendung vom Krimi-Ende scheint ihm aber gefallen zu haben.