David G. Haskell

Der Gesang der Bäume

Die verborgenen Netzwerke der Natur
Cover: Der Gesang der Bäume
Antje Kunstmann Verlag, München 2017
ISBN 9783956142048
Gebunden, 320 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Christine Ammann. David G. Haskell hat ein Dutzend Bäume in verschiedenen Weltgegenden und ihre Verbindungen mit Pilzen, Bakterien, Tieren und anderen Pflanzen erforscht. Ein Kapokbaum im Amazonasgebiet macht das reiche Ökosystem in einem tropischen Urwald, aber auch die Gefahren, die von nahe gelegenen Ölfeldern ausgehen, sichtbar. Tausende von Kilometern davon entfernt, in Kanada, überleben die Wurzeln einer Balsamtanne in kargem Boden nur in Partnerschaft mit Pilzen. An fossiler Holzkohle, die von Eiszeitmenschen hinterlassen wurde, und versteinerten Redwoods in den Rocky Mountains zeigt Haskell, wie sich das Klima durch das Netzwerk der Bäume, der Bodenorganismen und der Atmosphäre entwickelt hat. Haskell erforscht aber auch Bäume in von Menschen dominierten Räumen - einen Pfirsichbaum in Manhattan, einen Olivenbaum in Jerusalem, einen Bonsai in Japan - und macht klar, dass kein Geschöpf ohne die wilden biologischen Verflechtungen leben kann.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.01.2018

Ein ganz außergewöhnliches Buch hat Rezensent Thomas Weber mit David Haskells "Gesang der Bäume" entdeckt. Nicht, weil der Biologe sich die Netzwerke der Natur genau anschaut - das haben andere Biologen vor ihm, etwa Darwin, bereits getan, weiß der Kritiker. Haskell aber rekonstruiert nicht nur die Netzwerke der Bäume in unterschiedlichen Ländern und Jahreszeiten, sondern er hört auch genau hin, um die Natur akustisch zu erfahren, fährt Weber fort. Gelegentliche "New-Age"-Töne kann der Kritiker angesichts Haskells empirischer Forschung gern verzeihen.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 23.11.2017

Als das vielleicht sinnlichste Naturbuch unter den zahlreichen Neuerscheinungen würdigt Rezensentin Susanne Mayer David George Haskells "Der Gesang der Bäume". Die Kritikerin lässt sich von dem Biologen mit auf die Krone eines Kapokbaums nehmen, lauscht Regentropfen, tierischem Kreischen, Summen und Heulen und beobachtet geradezu demütig Moose, Flechten und Farne. Haskell hat verstanden, dass die Dualität Mensch und Natur nur eine "Illusion" ist, lobt die Rezensentin, die hier einiges über "ökologische Ästhetik" gelernt hat.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 07.11.2017

Sylvia Staude lernt sich selbst als ein Stück Natur kennen in diesem für sie immer wieder überraschenden und überrraschend poetischen Buch. Nicht nur die Schreibweise des Biologen David G. Haskell hat es ihr angetan, auch dessen narrische Gelehrtheit. Immerhin lässt sich der Professor schon mal ein Gerüst an einen alten Baum stellen, um Stadtgeräuschen und dem Klang der Regentropfen in den Wipfeln zu lauschen. Der Mix aus Wissenschaftlichkeit, genauer Wahrnehmung und poetischer Betrachtung im Buch hat es Staude angetan. Die Interaktion von Baum, Tier und Mensch versteht sie so spielend.
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