Christian Hartmann

Wehrmacht im Ostkrieg

Front und militärisches Hinterland 1941/42
Cover: Wehrmacht im Ostkrieg
Oldenbourg Verlag, München 2009
ISBN 9783486580648
Gebunden, 928 Seiten, 59,80 EUR

Klappentext

Über 17 Millionen Soldaten. Kaum eine deutsche Familie, die nicht einen Angehörigen bei der Wehrmacht hatte. Was waren sie: Täter, Opfer, ganz "normale" Männer oder willige Vollstrecker? Um ihren Anteil an Krieg und Besatzung präzise und anschaulich zu bestimmen, konzentriert sich die Darstellung von Christian Hartmann auf fünf deutsche Divisionen. Sie hätten unterschiedlicher nicht sein können. Identisch sind dagegen ihr Einsatzraum, die Sowjetunion, und die Zeit, das erste Jahr des "Unternehmens Barbarossa". Gerade die Analyse dieses Mikrokosmos bietet die Chance, einer Forderung zu entsprechen, die in der Debatte über die Wehrmacht oft zu hören war - die einer realistischen wie differenzierten Darstellung dieser Armee, ihrer Angehörigen und nicht zuletzt ihrer Funktionen, die sie in Hitlers Kriegen hatte.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.05.2010

Der hier rezensierende Historiker Hans-Ulrich Wehler ist voll des Lobes für diese Arbeit zur Rolle der Wehrmacht im ersten Jahr des Kriegs gegen die Sowjetunion (Wehler nennt ihn stets "Ostkrieg"). Ein "Glanzstück moderner Militär- und Kriegsgeschichte" ist Christian Hartmann laut Wehler gelungen, indem der Autor sich dem Mammutapparat Wehrmacht über fünf ausgewählte repräsentative Verbände nähert, die er typologisch und mit Analysen, der Sozial- und Kaderstruktur, des Auszeichnungswesens und ihrer Verluste genauestens erfasst. Zusammen mit Hartmanns Beschreibungen der Verbrechen gegen Juden und Partisanen und den gesammelten Belegen entsteht für Wehler so streckenweise eine geradezu enzyklopädische Gesamtschau des Kriegs im Osten, die er bislang vermisst hat und die durch Hartmanns Bemühen um ein gerechtes Urteil auch angesichts schrecklicher Verbrechen noch mehr gewinnt. Ein Handbuch für Kenner und Interessierte, so Wehler.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.03.2010

Dem Buch wünscht Rainer Blasius viele Leser. Das auf die erste Wehrmachtsaustellung zurückgehende Projekt "Wehrmacht in der NS-Diktatur", dessen vierten und letzten Band der Rezensent in Händen hält, kann Blasius nur loben. Ebenso Christian Hartmanns die fünf Divisionen beim Beginn des "Unternehmens Barbarossa" in den Blick nehmende Untersuchung. Der von Hartmann vorgenommene Vergleich der Divisionen untereinander fördert für Blasius Erkenntnisse über den Charakter des Kriegs gegen die Sowjetunion 1941/42, die Ordenverleihungspraxis, den Bewegungs- und Stellungskrieg der Verbände sowie die Bereitschaft der Soldaten, rechtliche Standards zu ignorieren, zutage.
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