Anselm Doering-Manteuffel, Raphael Lutz

Nach dem Boom

Perspektiven auf die Zeitgeschichte seit 1970
Cover: Nach dem Boom
Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2008
ISBN 9783525300138
Kartoniert, 120 Seiten, 15,90 EUR

Klappentext

Die Zeit des Booms waren die fünfziger bis siebziger Jahre, die Jahrzehnte einer stabilen Nachkriegsordnung, die mit dem Marshallplan 1947 eingeleitet wurde und im wirtschaftlichen Wandel seit 1973 an ihr Ende kam. Danach gingen grundlegende Veränderungen von der Wirtschaft aus und hatten ihre Wirkung auf die politischen und sozialen Leitvorstellungen in den westeuropäischen Ländern. Das Gesellschaftsmodell der Boom-Epoche wandelte sich mit hoher Dynamik. Das Nebeneinander von Kontinuität und Bruch in Strukturen und Mentalitäten kennzeichnet eine neue Epoche in der europäischen Geschichte.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.11.2009

In höchsten Tönen lobt Dietmar Süß diese Studie der beiden Historiker Anselm Doering-Manteuffel und Lutz Raphael. Dem Rezensenten zufolge gehen die beiden darin dem großen Umbruch in der Arbeitswelt nach, den die westlichen Länder in den siebziger Jahren erlebten, als Bergbau, Stahl- und Textilindustrie, mithin die Grundlage der ökonomischen Nachkriegsordnung. Arbeitslosigkeit und gewaltige Umwälzungen im Finanzsystem waren die Folge aber auch die sich ankündigende Pleite der Ostblock-Staaten. Klug und pointiert findet Rezensent Süß die hier vorgelegten Analysen und sie scheinen ihm auch beispielhaft für eine notwendige Auffrischung der allmählich etwas "angestaubten" Zeitgeschichte.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.03.2009

Dass die beiden Autoren Anselm Doering-Manteuffel und Lutz Raphael mit diesem Buch Zeitgeschichte schreiben, hält Günter Buchstab für unwahrscheinlich. Nicht viel mehr als eine Anregung zum Verständnis von Nachkriegsordnung, Übergangsphase und Strukturbruch nach 1970 erkennt er in den hier vorgeschlagenen Perspektiven. Dabei kann er mit der Darstellung des Wandels und der entsprechenden politik- und sozialwissenschaftlichen Diagnoseversuche aus dem angloamerikanischen Raum durchaus etwas anfangen, findet er die Ausführungen zur Globalisierung und zur Zäsur von 1989/91 erkenntnisfördernd. Vermisst hat Buchstab allerdings eine genauere Beschäftigung mit den politischen, den wirtschaftlichen und vor allem den sozialen Folgen. Der Mensch, meint er, kommt in dieser Zeitgeschichte leider nicht vor.
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