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Splitsider

1 Presseschau-Absatz

Magazinrundschau vom 12.02.2018 - Splitsider

In einem Interview mit Sarah Aswell erklärt der Gründer der "comedy writing app" Pitch, Matt Klinman, wie Facebook die digitale Comedy-Community und deren beliebteste Seiten wie Funny or Die oder Cracked.com zerstört und was sich dagegen tun lässt: "Als Verleger teilst du Inhalte, auf die du stolz bist, auf Facebook, dann übernehmen intransparente Algorithmen und du selbst gehst leer aus. Etwa, als würde die digitale Leserschaft der New York Times den Zeitungsjungen für jeden einzelnen Artikel extra bezahlen müssen. Als Künstler denkst du dann, es ist deine Schuld, wenn deine Arbeit nicht ankommt, aber so ist es nicht. Jemand kann etwas echt Tolles erschaffen, und irgendein Algorithmus sortiert es aus, weil es nicht zu Facebook passt. Was gut ist, was nicht, lässt sich nicht mehr bestimmen. Facebook ist super als privater Speicher, aber nicht als Verleger. Facebook versteckt sich hinter einer gigantischen Maschinerie, doch was dort getan wird, ist eigentlich sehr menschlich. Anderen Menschen Empfehlungen zu geben, ist eine sehr persönliche Sache. Dafür gibt es exzellente Leute, Kritiker, Blogger. Für all diese Autoren ist es nicht profitabel, ihre Inhalte einem Algorithmus zu überlassen, besonders keinem, der auf Müll spezialisiert ist … Gute Inhalte zu verlinken, wäre eine Lösung. Das brächte die Leute zurück auf ganz normale Websites, The Onion oder Funny or Die etwa. Heute tippen wir Facebook ein oder Twitter und konsumieren den Feed, den man uns auftischt. Eine andere Möglichkeit wäre die, für qualitative Arbeit zu bezahlen."
Stichwörter: Facebook, Verleger, Comedy, Algorithmen