Im Kino
Ausweichmanöver
Die Filmkolumne. Von Ekkehard Knörer
14.08.2007. Ohne Pathos, aber auch etwas mut- und ratlos erzählt der junge deutsche Regisseur Robert Thalheim in "Am Ende kommen Touristen" die Geschichte eines Zivis in Auschwitz. In der Comic-Verfilmung "Fantastic Four 2" ist eine Menge Talentlosigkeit auf engstem Raum versammelt - nur die Computeranimationen sind halbwegs gelungen.![](https://www.perlentaucher.de/cdata/K3/T73/A4091/touristendrei.jpg)
Kein großes Aufhebens darum zu machen, dass da einer in Auschwitz landet, als Deutscher, dass er einen Alltag als Zivi hat, dass er gleich neben dem KZ-Areal lebt, dass er es mit einem ehemaligen KZ-Insassen zu tun bekommt, der ihm gehörig auf die Nerven geht, dass er sich dann auch noch in eine junge Polin verliebt, die mit Führungen durch das Gelände Geld verdient, - um all das also, was im Grunde das Begreifen und Einordnen, wenn nicht überhaupt die Erfahrbarkeit doch ein wenig übersteigt, kein großes Aufhebens zu machen, darum ist der junge Filmemacher Robert Thalheim in "Am Ende kommen Touristen" bemüht.
Man kann das erst mal gut finden. Der Film kommt ganz ohne Pathos aus, er sucht und findet kleine Geschichten, in deren Hintergrund die großen Themen sichtbar, oder wenigstens ahnbar, werden. Bedenkt man, was alles hätte schief gehen können im Umgang mit der Geschichte, vor allem: mit dem schweren Zeichen Auschwitz, hält man sich vor Augen, was für ein Betroffenheitsblödsinn dabei hätte heraus kommen können, dann ist das, was Robert Thalheim in seinem ersten "richtigen" Film hier gelingt, gar nicht so wenig.
Vor zwei Jahren war Thalheim mit seinem noch während des Studiums an der Potsdamer Filmhochschule HFF entstandenen kleinen Film "Netto" groß rausgekommen. Erst war der Film, eine sehr genau in der Berliner, nein: noch genauer der Prenzlauer-Berg-Gegenwart verortete Vater-Sohn- und Sohn-und-unglückliche-Liebes-Geschichte auf der Berlinale zu sehen, dann kam er sogar in die Kinos. Thalheim, das war da schon zu sehen, hat ein Talent fürs Prosaische, für kleine Gesten und vorsichtige Annäherungen. Er kann das Unausgesprochene sichtbar machen und auch die Überwindungen, die es kostet, das auszusprechen, was man dann irgendwann doch nicht mehr unausgesprochen lassen kann.
Für sich genommen recht hübsch - wenn auch alles andere als unkonventionell - ist die Liebesgeschichte zwischen Sven und der Polin Ania (Barbara Wysocka), die sich mit einem Taugenichts von Bruder
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Mitten im Privaten und Alltäglichen das Politische und Historische und im Kontrast von beidem eine grundsätzliche Unbegreifbarkeit sichtbar zu machen, ist das eine. "Am Ende kommen Touristen" entgeht zuletzt aber der Gefahr nicht, Geschichten zu erzählen, die im Grunde nur noch privat sind: die Geschichte einer dann doch möglichen Annäherung zwischen dem Zivi und dem alten Mann, die Geschichte einer Liebe, die keine Zukunft haben kann. Es ist, als habe sich die Ratlosigkeit des Helden auf den Film übertragen - was diesen nicht ärgerlich macht, aber zuletzt doch eher belanglos.
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Als Sendbote der Zerstörung tritt eine weitere Figur aus dem Marvel-Universum auf, der Silver Surfer (Doug Jones, Stimme im Original: Laurence Fishburne), der Reiter der Apokalypse auf seinem silbernen Surf- und Flugbrett. Nun passen der Kumpel-, Geschwister- und Liebesverbund der "Fantastic Four" - ergänzt durch die mehr feuer- und flug- als intelligenzbegabte menschliche Fackel Johnny Storm (Fernsehgesicht: Chris Evans) sowie das dicke "Ding" (Echsenkörper: Michael Chiklis) - und der stets melancholieumflorte Silver Surfer zusammen wie das Dämliche und das Erhabene oder auch das Alberne und das Weinerliche. Also gar nicht - eine reine Kontrastkombination, die schon aus den Comicvorlagen erprobt ist, im Film aber nicht funktioniert.
Aber was heißt schon funktionieren, wenn es um nichts anderes als Familienunterhaltung auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner geht. Ein dümmlicher Scherz hier, ein beliebiger Spezialeffekt da, im Hintergrund nähert sich aus den Tiefen des Weltalls ein großer Staubsauger in weltverschluckender Absicht, während im Vordergrund das mal sich schlagende, mal sich vertragende Superheldenpack Abenteuer um Abenteuer besteht. Übers Niveau schlechten Fernsehens bewegt sich das ganze nie hinaus, dafür sorgen nicht nur die durchweg mediokren Darsteller, denen alles leinwandfüllende Charisma abgeht. Dafür sorgt auch Regisseur Tim Story, der nicht mehr als die notdürftige Verschweißung von halbwegs gelungener Computeranimation und mangels handwerklichen Könnens durchweg totgeborenen Bildräumen im Sinn hat.
Und was heißt schon funktionieren, wenn die größte Angst eines Films in der möglichen Überforderung eines Publikums besteht, das man sich offenkundig als durch und durch zehnjährig vorstellt. Nicht weiter verwunderlich vielleicht, dass das ganze von Bernd
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Am Ende kommen Touristen. Regie: Robert Thalheim. Mit Alexander Fehling, Ryszard Ronczewski, Barbara Wysocka und anderen. Deutschland 2007, 85 Minuten
The Fantastic Four 2. Regie: Tim Story. Mit Ioan Gruffudd, Jessica Alba, Chris Evans, Julian McMahon, Michael Chiklis und anderen. USA 2007. 92 Minuten