Yuval Noah Harari

Fürsten im Fadenkreuz

Geheimoperationen im Zeitalter der Ritter 1100-1550
Cover: Fürsten im Fadenkreuz
C.H. Beck Verlag, München 2020
ISBN 9783406750373
Gebunden, 347 Seiten, 26,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn. Schon im Mittelalter und in der frühen Neuzeit gab es nicht nur große Schlachten und langwierige Belagerungen von Festungen und Städten, sondern auch gezielte Attentate, Entführungen und Sabotagen, die unter geringem Materialaufwand von nur wenigen Spezialkräften durchgeführt wurden. Solche Aktionen konnten entscheidend sein für den Ausgang von Kriegen oder den Aufstieg und Fall ganzer Herrscherdynastien. Sie sollten zumeist politische Schlüsselfiguren ausschalten, etwas Mitglieder von rivalisierenden Königshäusern oder Kommandeure feindlicher Armeen. Doch sie konnten sich auch gegen die gegnerische Infrastruktur richten, etwa gegen Brücken, Mühlen und Dämme. Und manchmal schlich sich ein mutiger Trupp mit Hilfe eines Verräters in eine belagerte Festung, um der eigenen Armee das entscheidende Tor zu öffnen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.04.2020

Rezensent Thomas Speckmann entdeckt die Welt der Spezialkommandos im Mittelalter mit Yuval Noah Hararis Studie. Dass geheime Operationen keine neue Erfindung sind, lernt Speckmann ebenso, wie ihn die Überblicksdarstellung und die Rekonstruktion einzelner Aktionen von der Eroberung Antiochias 1098 bis zur Rettung König Balduins von Jerusalem 1123 mit der Rezeption von Spezialoperationen und mit ihren Ausführungsdetails vertraut macht. Der Historiker legt damit laut Rezensent eine europäische Kriegsgeschichte der besonderen Art vor.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.02.2020

Rezensent Michael Borgolte gibt zu Bedenken, dass Yuval Noah Hararis auf seiner Oxforder Dissertation gründendes Buch mit Faktensplittern auskommen muss, den großen Rest muss der Kriegshistoriker aus seiner Fantasie schöpfen. Für Borgolte funktioniert das prächtig. Der Autor erzählt die Geschichte der Assassinen und anderer Geheimorganisationen und -operationen in Mittelalter und Renaissance laut Borgolte mit den Erfahrungen seiner Heimat Israel im Hinterkopf scharfsinnig und mit erzählerischer Verve.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 19.02.2020

Rezensent Günther Wessel lässt sich von Yuval Noah Harari in die Welt der Geheimoperationen und Spezialkommandos einführen. Der Clou: Harari kümmert sich nicht um die Gegenwart, sondern findet seine Beispiele in der Zeit zwischen 1098 und 1536! Der erste, analytische Teil des Buches überzeugt Wessel durch Wissenschaftlichkeit, der zweite durch die spannende, plastische und detaillierte Darstellung von Kreuzfahrermissionen im antiken Syrien oder Agenten-Aktionen in Calais im Jahr 1450. Allerdings muss der Leser zugunsten farbiger Tableaus weitgehend auf Trennschärfe und historische Abwägung verzichten, räumt Wessel ein.
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