Wolfgang Welsch

Mensch und Welt

Philosophie in evolutionärer Perspektive
Cover: Mensch und Welt
C.H. Beck Verlag, München 2012
ISBN 9783406630828
Broschiert, 191 Seiten, 14,95 EUR

Klappentext

Gibt es zu der modernen Denkform, der zufolge in allem vom Menschen auszugehen und alles auf den Menschen zurückzuführen ist, tatsächlich keine Alternative, oder ist es an der Zeit, über sie hinauszugehen? Kann der Mensch die Welt erkennen, wie sie ist, oder kann er sich nur eine menschlich gedeutete Welt zurechtlegen? Neuzeit und Moderne gingen von einer prinzipiellen Autonomie und Weltfremdheit des Menschen aus - woraus sich dann konsequent ergab, dass unsere Weltandockung nur zu einer von uns aus konstruierten und nicht zur wirklichen Welt führen kann. Im Gegensatz dazu wird in diesem Buch im Rahmen einer konsequent evolutionistischen Perspektive die elementare Weltverbundenheit des Menschen dargetan. Im Anschluss an diese Revision der Anthropologie werden die Konsequenzen für eine neuartige Ontologie und Epistemologie skizziert.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.08.2012

Leander Steinkopf liest Wolfgang Welsch' neues Werk "Mensch und Welt" unter dem Aspekt, was die Evolution für die Erkenntnistheorie bedeuten mag, will doch der Autor eine "evolutionäre Perspektive" für die Philosophie stark machen. Welsch stellt laut Rezensent zunächst die Genese und Entwicklung der von einer grundsätzlichen Weltfremdheit geprägten "modernen Denkform" dar, um dann für eine grundlegende Weltverbundenheit des Menschen zu argumentieren. Dabei wird für Steinkopf auch die Rolle der Evolution für die Weltverbundenheit des Menschen und seine Verwurzelung in der Natur beleuchtet. Allerdings scheint es ihm Welsch weniger um die Prägung menschlicher Erkenntnis durch die Evolution als um die Einheit von Mensch und Welt zu gehen, die beide den selben Prinzipien gehorchen. Ob ihn die Einsichten des Philosophen weiter gebracht haben, lässt Steinkopf aber nicht erkennen.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 22.06.2012

Anregend findet Katharina Granzin die Vorlesungen des Philosophen Wolfgang Welsch zm Thema "Mensch und Welt". Die unterschiedlichen Auffassungen dieses Verhältnisses von der Antike bis heute werden ihres Erachtens verständlich nachgezeichnet. Auch Welschs eigene Sicht der evolutionären Entwicklung der Kognition, die zu dem Schluss kommt, der Mensch sei kein "Weltfremdling" und seine Wahrnehmung der Welt insgesamt zutreffend, scheint Granzin gut nachvollziehbar. Manche Argumentationsstränge hätten ihres Erachtens aber noch besser herausgearbeitet werden können, wenn der Philosoph sich nicht damit begnügt hätte, seine Vorlesung abdrucken zu lassen, sondern auf deren Grundlage ein richtiges Buch geschrieben hätte.