William Faulkner

Licht im August

8 CDs
Cover: Licht im August
Hörbuch Hamburg, Hamburg 2018
ISBN 9783957130662
CD, 24,00 EUR

Klappentext

8 CDs mit, 446 Minuten Laufzeit. Basierend auf der Neuübersetzung von Helmut Frielinghaus und Susanne Höbel. Regie: Walter Adler. Komposition: Pierre Oser.  Mit Ulrich Matthes, Yohanna Schwertfeger, Tom Schilling, Matthias Bundschuh, Sylvester Groth, Marc Hosemann, Hans-Michael Rehberg, Angela Winkler, Andreas Grothgar, Anna Fischer, Robert Dölle.
William Faulkner entrollt in diesem Klassiker drei Lebenswege in den Südstaaten der USA: Lena Grove zieht hochschwanger in die Fremde, auf der Suche nach ihrem Geliebten. Der Geistliche Gail Hightower verliert Amt und Familie und träumt sich in eine glorifizierte Vergangenheit. Und Joe Christmas, ein Adoptivkind, fürchtet, in seinen Adern fließe "Negerblut". Auf der Flucht vor sich selbst wird er zum Mörder. "Licht im August" ist das bekannteste Werk des Nobelpreisträgers William Faulkner, das durch die Konstruktion und die Beschäftigung mit Themen wie Rassenideologie, Ausgestoßensein und religösem Wahn bis heute nichts an Aktualität verloren hat.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 28.06.2018

Rezensent Alexander Camman und empfiehlt jedem, der wirklich etwas Wahres über diese seltsame Nation Amerika erfahren will, die großen Romane der Zwanziger und Dreißiger zu lesen. Damals verstand man es noch, so Camman, sich von harten, aber ehrlichen Büchern "verletzen" zu lassen, die einem ihre Wahrheiten erbarmungslos ins Gesicht drückten und den Dreck und Gestank am eigenen Leib spüren ließen. "Niggerbastard" ist so ein Wort, das heute überall gestrichen werden würde - in der Hörspielfassung von "Licht im August" bleibt es, steht unverblümt inmitten von "Rassismus, Sexismus und Lynchjustiz", wie ein Stachel im Fuß und schmerzt. Das Ensemble um Tom Schilling meistert seine Aufgabe hervorragend meistert, findet Camman. Sie alle machen die Welt von damals "hörbar", freut sich der grimmig genießende Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 28.04.2018

Sylvia Prahl ist beeindruckt von der Leistung des Schauspielers Ulrich Matthes in dieser Hörspielbearbeitung von William Faulkners Text. Matthes interpretiert die langen, schroff-schönen Sätze Faulkners mit viel Gefühl, meint sie. Auch die anderen Interpreten bringen die Figuren und ihre Eigenart stimmig zum Leuchten, versichert Prahl. Die rassistische Atmosphäre des Textes wird der Rezensentin durch eine "lebensechten" Geräuschkulisse und die Musik von Pierre Oser vermittelt, der zeitgenössische Kompositionen für unsere Gegenwart zeitgemäß zitiert und so die Zeitlosigkeit von Faulkners Themen betont, wie Prahl erkennt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.03.2018

Florian Welle findet Walter Adlers Hörspielfassung von William Faulkners Roman mit Ulrich Matthes, Tom Schilling und vielen anderen stimmig besetzt. Passgenau gesetzte wenige Geräusche und die Kompositionen von Pierre Oser ziehen Welle schnell rein in Faulkners vielstimmige Südstaaten-Welt zu Beginn der 1930er Jahre, in eine explosive Gemengelage aus Fanatismus, Rassismus, Gewalt und Sex und hin zu einem Haufen schräger Vögel, für die es laut Rezensent im Text auch nicht eine positive Gegenfigur gibt.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.02.2018

Faszinierend findet Rezensent Wolfgang Schneider den Zugang zu William Faulkners Roman von 1932, den das Hörpspiel ihm verschafft. Sowohl die achronologische Erzählstruktur des drastischen Textes um sexuelle Gewalt und Rassissmus als auch seine Durchtränktheit mit der kruden Fantasie vom sinnlichen "Nigger" scheint ihm auf geglückte Weise übernommen worden zu sein. Gerade die überdeutliche Betonung der rassisstischen Wortwahl im Hörspiel findet er sinnvoll, schließlich wollte Faulkner des Rassissmus bloßstellen, meint er. Beeindruckend findet er die Sprecher wie Yohanna Schwertfeger, Ulrich Matthes, Michael Rehberg und Sylvester Groth sowie den Einsatz von Musik.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de