Ulrich Ladurner, Gero von Randow

Die iranische Bombe

Hintergründe einer globalen Gefahr
Cover: Die iranische Bombe
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2006
ISBN 9783455095524
Kartoniert, 174 Seiten, 14,95 EUR

Klappentext

Ein Report über die Mullahs in Teheran und den einsamen Riesen Iran, über die Neokonservativen in Washington, über Brüsseler und Berliner Weltpolitiker und die Verantwortlichen der Atomüberwachungsbehörde in Wien - und über die Rolle, die all diese Akteure bei der Entstehung eines sich zuspitzenden Weltkonflikts spielen. Das Buch endet mit drei Szenarien und drei Empfehlungen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.06.2006

Hochzufrieden ist Wilfried von Bredow mit der Darstellung des iranischen Atomstreits durch Gero von Randow und Ulrich Ladurner. Er fühlt sich sachlich, umfassend und in angenehmer Dichte informiert, sowohl über die Vorgeschichte des Konflikts als auch über mögliche Zukunftsszenarien, die hauptsächlich vom Kurs der USA abhängen. Besonders lobenswert erscheint dem Rezensenten dabei, dass die Autoren sich mit Spekulationen zurückhalten und ausgewogen argumentieren. Der Gedanke, der Iran könne sich als Atommacht sogar zu einer verlässlicheren und vorsichtiger agierenden Regionalmacht entwickeln, scheint Bredow dann auch gar nicht so abwegig.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.06.2006

Cyrus Schayegh betont in seiner das Buch zunächst nur referierenden Kritik, dass der Westen eine Mitverantwortung an der iranischen Idee einer Atomaufrüstung hat, denn der Westen, so bringt er in Erinnerung, hat seinerzeit im Golfkrieg Saddam Hussein unterstützt und nicht einmal dessen Einsatz chemischer Waffen verurteilt. Schayegh erläutert auch, dass das Atomprogramm der iranischen Regierung in der Bevölkerung weithin Rückhalt hat. Am Ende seiner kurzen Kritik, die das Buch als informativ darstellt, kritisiert Schayegh die Autoren: Ihm fehlt eine Analyse der geopolitischen Situation im Nahen und Mittleren Osten, eine Kritik der Politik der USA und Israels und eine Forderung nach Abrüstung der israelischen Atomwaffen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 10.05.2006

Titel und Untertitel versprechen etwas mehr, als die Autoren letztlich einhalten können, erklärt Karl Grobe, wobei es sich nichtsdestotrotz um ein "gründliches" und wegen seines Aktualitätsbezugs auch "wichtiges" Werk handelt. Überzeugend sei etwa, dass die Autoren der Frage eines pakistanischen Technik- und Wissenstransfers nachgehen und die Erörterung technologischen Basiswissens nicht scheuen. Denn dies zeigt und begründet: Iran braucht noch etwa fünf bis zehn Jahre bis zur einsatzfähigen Atombombe. Dass die USA in den 50er Jahren dafür sorgten, die demokratische Regierung aus dem Amt zu jagen und den Schah wieder einzusetzen, das dürfte das Bewusstsein der heutigen politischen Führung mehr geprägt haben, als die große Zeit des Persischen Reichs, vermutet der Rezensent, der sich als Hintergrund folglich etwas weniger antike Geschichte gewünscht und gern mehr über die jüngere Geschichte des Iran erfahren hätte.