Tom Rachman

Die Gesichter

Roman
Cover: Die Gesichter
dtv, München 2018
ISBN 9783423289696
Gebunden, 416 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Bernhard Robben. Mit einer einzigen beiläufigen Bemerkung wischt Bear Bavinsky (gefeierter Maler, zahlreiche Ex-Frauen, siebzehn Kinder) jede Hoffnung seines Lieblingssohnes Pinch beiseite, auch nur halb so viel Talent zu haben wie er. Desillusioniert zieht es Pinch raus in die Welt, in Kanada versucht er sich an einer Biografie über Bear, als Italienischlehrer in London hat er es fast geschafft zu vergessen, dass auch er einmal Großes vorhatte. Seine wahre Begabung findet er schließlich doch noch, und er schmiedet einen schier unmöglichen Plan, nicht nur sein eigenes Leuchten zu entfalten, sondern auch das Andenken seines Vaters zu retten.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 01.12.2018

Rezensentin Jeannette Villachica scheint sich ganz gut zu unterhalten mit Tom Rachmans Künstlerroman. Die Geschichte um einen von Selbstzweifeln und dem nagenden Wunsch nach Anerkennung geplagten Großkünstlersohn bringt die Rezensentin zugleich zum Lachen und zur Verzweiflung, da die Hauptfigur so viele Konflikte in sich vereint. Rachmans Fähigkeit, Stimmungen und Dialoge zu entwerfen, hält Villachica für bemerkenswert. Doch so unterhaltsam sie den Text findet, so wenig berühren sie die Schicksale der Figuren. Und auch wenn Rachman eine feine Satire des Kunstbetriebs gelingt, bleibt er tiefergehende Antworten auf das Wesen der Kunst und die Erfüllung des Künstlers schuldig, bedauert die Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.11.2018

Burkhard Müller kämpft sich durch Tom Rachmans zwischen Orten und Figuren hin- und herspringende, äußerst langatmige Geschichte um einen Überkünstler und seine Familienentourage in einem reichlich mit Boheme-Klischees vollgestopften Rom. Impulsen, das Buch in die Ecke zu pfeffern, widersteht er und wird schließlich Zeuge, wie sich die Story zu einem Kunstfälscherroman wandelt. Von hinten sieht dann der Text für den Rezensenten sogar recht spannend und in der Gesamtansicht ökonomisch komponiert aus. Die Übersetzung von Bernhard Robben findet Müller allerdings kritikwürdig - von vorn wie von hinten.
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